Leben mit Prostatakrebs: Ernährung, Sport, Reisen

Lesen Sie, wie eine gesunde Ernährung, Bewegung und Sport Männern mit Prostatakrebs helfen können. Außerdem: Tipps für den Alltag, das Reisen und die Nachsorge!

A | Nach Prostatakrebs zurück in den Alltag

Die Diagnose Prostatakrebs schneidet tief in den Alltag der meisten Männer, ein aber auch in das Leben von Angehörigen, Freunden und Freundinnen. Viele beschreiben, dass ihr bisheriges Leben auf dem Kopf stünde und sie sich “wie in einem schlechten Film” fühlten. Die Krebsbehandlungen bestimmen oft über viele Monate den Alltag und haben das Leben der Männer mit Prostatakrebs meist fest im Griff. So dürfte kaum ein Mann jemals zuvor so viele Besuche beim Arzt oder der Ärztin und verschiedenste Untersuchungen absolviert haben. Denn ganz allgemein gehen Männer seltener als Frauen zum Doktor. 

Wenn die Krebstherapien und die Reha abgeschlossen sind, kehrt oft wieder mehr Ruhe in den Alltag ein. Und das Leben kommt ein Stück weit zurück. Viele empfinden es jetzt allerdings anderes als zuvor. So wertschätzen Männer oft Dinge und Aktivitäten mehr, die vorher ganz selbstverständlich waren. 

Allerdings hinterlassen einige Krebstherapien Spuren und Narben im gewohnten Leben. So leiden zum Beispiel viele Männer unter Erektiler Dysfunktion und Inkontinenz nach einer Prostata-Op oder Bestrahlung. Oft bessern sich diese, aber nicht immer ausreichend. Die Fatigue – ein chronischer Erschöpfungszustand – kann ebenfalls die Folge der Prostatakrebs-Behandlungen sein. Und die männliche Psyche ist oft auch angeschlagen, etwa wenn das Sexualleben aufgrund der Erektionsstörungen leidet.

Manchmal ist der Prostatakrebs schon bei der Diagnose weiter fortgeschritten und eine Heilung ist nicht mehr möglich. Dennoch gibt es noch viele wirksame Behandlungen, die jedoch auch Nebenwirkungen mit sich bringen. Und diese können den Alltag ebenfalls empfindlich stören und die Lebensqualität beeinträchtigen. Manche müssen lernen, mit dauerhaften Einschränkungen zu leben.

Zurück ins Leben – das wünschen sich die meisten!

Die meisten Männer wollen nach ihrer Prostatkrebserkrankung wieder in ihren Alltag und Beruf zurückkehren und ein Stück weit Normalität zurückgewinnen. Der Wunsch, das eigene Leben weiter nach den persönlichen Vorstellungen zu leben, bleibt ja trotz Prostatakrebs bestehen. Wer schon früher reisefreudig, sportlich und sozial aktiv war, möchte es meist auch weiterhin sein. Für viele Männer ist es sogar eine persönliche Antriebsquelle, wieder einen Lebenszustand wie vor der Krebserkrankung zu erreichen. Und das kann tatsächlich gelingen.

Ärzte und Ärztinnen tragen ihren Teil dazu bei, die Rückkehr (Rezidiv) des Prostatakrebs zu verhindern beziehungsweise sein Wachstum zu bremsen. Es gibt maßgeschneiderte Therapien für jeden Mann. Aber Sie selbst können auch einiges tun, um sich körperlich, seelisch und geistig wieder besser zu fühlen: Setzen Sie an Ihrem Lebensstil an!

B | Ernährung bei Prostatakrebs – so essen Sie gesünder!

Dass eine gesunde, ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung vorbeugend gegen Krebs wirken kann, ist inzwischen vielen Menschen bewusst. Sie versorgt den Körper mit ausreichend Nährstoffen und hilft, ein gesundes Körpergewicht zu erreichen und zu halten. Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) gelten als Risikofaktoren für verschiedene Erkrankungen, etwa die Zuckerkrankheit Typ-2-Diabetes. Aber auch mit bestimmten Krebsarten steht ein zu hohes Körpergewicht in Verbindung, zum Beispiel mit Darmkrebs oder Brustkrebs. Die alleinigen Krankheitsauslöser sind zu viele Kilos auf den Hüften jedoch nicht. Es müssen immer mehrere Faktoren zusammenkommen, damit Krebs entsteht.

Auch wenn eine gesunde Ernährung den Prostatakrebs nicht heilen kann: Sie können durch eine gesunde Ernährungsweise den Verlauf bei Prostatakrebs günstig beeinflussen. Sie stärken Ihren Körper  und Ihr Immunsystem, das sich dann wieder besser zur Wehr setzen kann.

C | Bewegung und Sport – fit im Alltag trotz Prostatakrebs 

Sport und Bewegung sind für die Gesundheit enorm wichtig. Auch bei Krebs spielt körperliche Aktivität eine wichtige Rolle. Wer in Bewegung kommt und bleibt, hat weniger Beschwerden, ist belastbarer und gewinnt eine höhere Lebensqualität. Einige allgemeine Tipps für Ihren sportlichen Anfang!

  • Schnüren Sie aber nicht einfach Ihre Joggingschuhe und rennen los, sondern lassen Sie es langsam angehen. Trainieren Sie nicht auf Leistung, sondern hören Sie in sich hinein und finden heraus, was Ihnen gut tut. Beginnen Sie zum Beispiel mit einem flotten Spaziergang und steigern Sie dann die Trainingsintensität langsam.
  • Bevor Sie ins Fitnessstudio oder auf den Fußballplatz gehen: Fragen Sie Ihren Arzt, ob er Sie für belastbar genug hält und welche Art von Sport oder Bewegung für Sie infrage kommt.
  • Vielleicht schließen Sie sich einer speziellen Sportgruppe für Krebskranke an? Manchen fällt das Sporttreiben in der Gruppe leichter. Außerdem macht es gemeinsam oft mehr Spaß.
  • Wenn Sie schon vor Ihrem Prostatakrebs sportlich aktiv waren: Greifen Sie die Sportart wieder auf, die Ihnen schon immer Spaß gemacht hat.

D | Reisen und Urlaub bei Prostatakrebs

Auch mit einer Krebserkrankung wie Prostatakrebs können Sie verreisen. Urlaub tut gut und Sie können sich von den Strapazen der Krebserkrankung und den Krebstherapien wieder erholen.  Lesen Sie, was Sie vorher mit Ihrem Behandlungsteam besprechen sollten, welche Medikamente sie mitnehmen oder ob Sie trotz Krankschreibung Urlaub machen dürfen.

D | Sozialleben bei Prostatakrebs – raus aus der Isolation!

Auch wenn Sie sich mit Ihrem Prostatakrebs manchmal am liebsten verkriechen möchten: Nehmen Sie bewusst am gesellschaftlichen Leben teil! Denn Familie,  Freunde und nette Bekannte spielen für die Gesundheit eine große Rolle. „Wie gut ich in soziale Netzwerke eingebunden bin, ist zum Beispiel viel wichtiger als die Frage, wie ich mich ernähre“, sagt Psychosomatik-Experte Professor Peter Henningsen von der TU München in einem Gespräch mit Spiegel Online. 

Und der Wissenschaftsjournalist Werner Bartens schreibt: „Wer sich jeden Tag missmutig ein paar Löffel kalt gepresstes Olivenöl einflößt, der wird davon keinen gesundheitlichen Nutzen haben.“ Viel besser sei es, einen Schweinebraten in geselliger Runde zu genießen. Tatsächlich haben zahlreiche Studien in den letzten Jahren nachgewiesen, dass ein intaktes Sozialleben gesund hält. Man kann es auch umgekehrt formulieren: Einsamkeit macht krank!

Einige Tipps, wie Sie wieder mehr am Sozialleben teilnehmen:

  • Nehmen Sie sich jeden Tag etwas vor, das Ihnen Freude macht und Ihnen einen Energieschub verleiht! Verabreden Sie sich zum Beispiel mit Angehörigen oder Freuden zum Ausflug ins Grüne, einer Radtour, Kartenspielen am Abend oder einem guten Essen.
  • Überlegen Sie, welche Aktivitäten Ihnen vor Ihrer Prostatakrebs-Erkrankung Spaß gemacht haben: Gehen Sie zum Beispiel ins Kino, ein Rock- oder Klassikkonzert, Theater, Museum oder zu einer Literaturveranstaltung. Sie tun nicht nur etwas fürs soziale Miteinander, sondern auch noch etwas für Ihren Geist. Gegen ein anschließendes Glas Wein oder Bier in netter Gesellschaft spricht übrigens nichts!
  • Gehen Sie in einen Sportverein oder ein gut betreutes Fitnessstudio! Sport holt jeden Menschen aus der sozialen Isolation heraus. Es gibt verschiedenste Sportarten, die sich bei Prostatakrebs auswirken, allen voran Ausdauersport. Aber auch Ballsportarten, bei denen die Mannschaft zählt, fördern das Gemeinschaftserlebnis. Viele Vereine bieten auch Sportangebote für (ehemalige) Krebskranke.
  • Auch ein ehrenamtliches Engagement fördert den Teamgeist. Es sorgt dafür, dass Sie sich gebraucht fühlen und nicht alleine in Ihren vier Wänden sitzen. Sie tun anderen etwas Gutes, was schließlich auch Ihr Wohlgefühl und Selbstwertgefühl stärken kann. Sie können sich in Selbsthilfegruppen für Prostatakrebs (oder andere Krebsarten) engagieren, aber auch in Organisationen, die nichts Krankheiten zu tun haben. Die Auswahl an Angeboten ist groß! Überlegen Sie, welche Art von Tätigkeit Ihnen gefallen könnte. Vielleicht müssen Sie sich zunächst einen kleinen Schubs geben. Ist der Anfang jedoch einmal gemacht, empfinden viele das Engagement für andere als sehr sinnstiftend und erfüllend.

E | Nachsorge bei Prostatakrebs – darum ist sie wichtig!

Die Nachsorge bei Prostatakrebs ist enorm wichtig. Auch wenn die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen nervenaufreibend und zeitraubend sind: Ihr Arzt erkennt einen möglichen Rückfall (Rezidiv) rechtzeitig und kann schnell einschreiten! Lesen sie, wie oft Sie zur Nachsorge gehen sollten, welche Untersuchungen er vornimmt und wie er Folgen der Krebtherapien behandelt, etwa eine Inkontinenz, Erektile Dysfunktion oder Fatigue.

F | Gesundheits-Apps und Krebs-Apps

Auch Apps können Sie bei einem gesunden Lebensstil nach Prostatakrebs unterstützen. Mehr als 100.000 Gesundheits-Apps sind inzwischen auf dem Markt. Bei ihnen dreht sich alles um die Gesundheit, das Wohlbefinden und das Vorbeugen von Erkrankungen. Aber auch Krebspatienten profitieren von den digitalen Helfern fürs Smartphone.

 

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Weiterführende Links

A | Wie kann ich meinen Alltag trotz Prostatakrebs wieder bewältigen?

 

B | Ernährung bei Prostatakrebs – so essen Sie gesünder!

 

C | Bewegung – fit im Alltag trotz Prostatakrebs 

 

E | Wie häufig ist Prostatakrebs?

 

F | Gesundheits-Apps und Krebs-Apps

 

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