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Benigne Prostatahyperplasie: Verlauf, Prognose, Folgen, Komplikationen
23. Januar 2025 | von Ingrid MüllerDer Verlauf einer Prostatavergrößerung ist individuell verschieden, aber es gibt mehrere Prognosefaktoren. Auch einige Folgen und Komplikationen sind bei einer Prostatahyperplasie möglich.
Wie sich eine gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie = BHP) entwickelt, lässt sich nicht pauschal vorhersagen – der Verlauf kann individuell verschieden sein. Aber meist verläuft die BPH chronisch fortschreitend. Das heißt: Die Prostata wird mit der Zeit langsam größer, was vor allem mit dem Alter zu tun hat.
Dieses Fortschreiten der Prostatavergrößerung macht sich bei den meisten Männern dadurch bemerkbar, dass die Symptome allmählich zunehmen, sich der Harnfluss weiter vermindert und immer mehr Restharn in der Blase bleibt. Allerdings verschlechtern sich die Symptome bei einigen Männern nicht nur, sondern sie können auch stabil bleiben oder sich sogar wieder vorübergehend verbessern.
Viele Männer haben leichte bis mittlere Beschwerden, mit denen sie im Alltag zurechtkommen. Sie können mit ihren Symptomen leben. Doch wenn die Beschwerden den Alltag zu stark belasten und die Aktivitäten erheblich einschränken, kann eine Behandlung nötig sein. Beispiele sind pflanzliche Mittel, Medikamente oder eine Operation wie TURP, Laser, Embolisation, Wasserdampf oder Wasserstrahl.
Prostata vergrößert? Erfahren Sie die wichtigsten Infos zu Ursachen, Symptomen und Behandlungen bei einer gutartigen Prostatavergrößerung. |
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Prognose und Verlauf bei Prostatavergrößerung
Bekannt sind einige Prognosefaktoren, die Hinweise darauf liefern, wie der Verlauf der Prostatavergrößerung voraussichtlich sein könnte.
Die wichtigsten sind:
- Lebensalter
- Intensität und Ausprägung der Symptome
- Volumen der Prostata und prostataspezifisches Antigen (PSA) – beide Parameter sind jedoch altersabhängig
- Maximaler Harnfluss
- Restharnmenge
Auch genetische Faktoren, der Lebensstil, Body-Mass-Index (BMI), das metabolische Syndrom (Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, erhöhte Blutzuckerwerte) sowie eine chronische Infektion des Prostatagewebes (Prostatitis) spielen für den Verlauf der Prostatahyperplasie und die Prognose eine Rolle.
Folgen und Komplikationen bei vergrößerter Prostata
Auch wenn die Prostatahyperplasie eine gutartige Erkrankung ist – es können einige Komplikationen auftreten, wenn die Prostata vergrößert ist. Manche davon sind sogar sehr gefährlich und können lebensbedrohlich werden. Dazu gehört ein Harnverhalt. Dieser entsteht, wenn die Prostata die Harnröhre sehr stark einengt und den Harnabfluss blockiert. Die Harnblase ist gefüllt, aber das Wasserlassen ist kaum (tröpfchenweise) oder überhaupt nicht mehr möglich. Außerdem kann ein Harnverhalt starke Schmerzen im Unterbauch verursachen.
Schon gewusst? Ein Harnverhalt kommt bei einer vergrößerten Prostata nur selten vor, wie Zahlen des IQWIG zeigen: In fünf Jahren erleben etwa 1 bis 3 von 100 Männern mit einer gutartigen Prostatavergrößerung einen Harnverhalt. |
Ein Harnverhalt kann aber sehr gefährlich werden und die Nieren schädigen, wenn sich der Harn zurück staut. Die Nierenfunktion lässt nach und im schlimmsten Fall können die Nieren versagen. Ein Harnverhalt ist immer ein Notfall, den Ärztinnen und Ärzte sofort behandeln müssen. Ziel ist es, den Harnfluss so schnell wie möglich wiederherstellen. In der Regel schieben Ärztinnen und Ärzte einen Katheter in die Harnröhre, um sie zu entlasten und den Urin abfließen zu lassen. Anschließend verkleinern sie die Prostata meist durch eine Operation. Dann funktioniert der Harnfluss wieder.
Auch Harnwegsinfektionen sind möglich. Die Ursache sind meist Bakterien, die sich in den Harnwegen und in der Prostata ansiedeln und dort vermehren. Die Krankheitserreger lassen sich nicht vollständig ausspülen, weil zu viel Restharn in der Blase verbleibt. Dort finden sie einen idealen „Nährboden“, um sich zu vermehren. Die Bakterien rufen Entzündungen hervor. Harnwegsinfekte können schmerzhaft sein. Meist kommen Antibiotika zum Einsatz, die gezielt Bakterien bekämpfen. Auch Schmerzmittel können helfen. Harnwegsinfekte können immer wiederkehren (rezidivieren).
Zudem können Blutungen auftreten, wenn die Blutgefäße der Prostata oder Blase einreißen. Ein sichtbares Anzeichen dafür ist Blut im Urin. Wenn Sie gerinnungshemmende Medikamente („Blutverdünner“) wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Marcumar anwenden, können sich die Blutungen verstärken.
Möglich ist es außerdem, dass sich Blasensteine bilden. Normalerweise werden kleinere Harnsteine beim Wasserlassen aus der Blase gespült. Wenn sie jedoch in der Harnblase verbleiben, können sie immer größer werden. Wenn Blasensteine zu groß sind, können Ärztinnen und Ärzte sie im Rahmen eines Eingriffs (Blasenspiegelung, Zystoskopie) entfernen.
Eine vergrößerte Prostata kann darüber hinaus das Sexualleben stören. Möglich sind Erektionsstörungen und anderen Störungen der Sexualfunktion. Rund um die Prostata befinden sich nämlich auch viele Nerven und Blutgefäße. Wächst die Prostata, kann sie die Funktion der Nerven stören, die für eine Erektion wichtig sind. Auch der Blutfluss kann beeinträchtigt sein und der Penis wird nicht mehr richtig steif. Somit leidet auch die Erektionsfähigkeit manchmal unter der Prostatavergrößerung.
Wenn Sie Erektionsstörungen bei sich feststellen und zudem Probleme beim Wasserlassen haben, ist immer ein Besuch in der Arztpraxis ratsam. Ärzte und Ärztinnen versuchen immer, die Ursache der gestörten Sexualfunktion zu beheben. Ist eine vergrößerte Prostata der Grund, lässt sich diese gut behandeln. Dann bessern sich auch die Erektionsstörungen oft wieder.
Quellen:
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