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Krebs-Apps – die besten digitalen Helfer
12. Dezember 2022 | von Ingrid MüllerAktualisiert am 15.12.2023 Ingrid Müller, Chefredakteurin und Medizinjournalistin |
Krebs-Apps sollen die Vorsorge, Früherkennung und Behandlung bei Krebs verbessern. Wir stellen einige digitale Anwendungen für Krebspatienten vor.
Apps für Menschen mit einer Krebserkrankung gibt es einige, auch für Männer mit Prostatakrebs. Sie können bei der Bewältigung der Krebserkrankung helfen und Unterstützung im Alltag bieten. Daneben geht es bei einigen digitalen Helfern um das Thema Vorsorge und Krebsfrüherkennung. Wir stellen 9 Krebs-Apps im Überblick vor!
1. Krebs-App „ProstateCheck“ für Prostatakrebs
Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern. Allein in Deutschland erkranken rund 62.000 Männer jedes Jahr neu daran. Daher ist die Vorsorge und Früherkennung bei Prostatakrebs besonders wichtig. Die Stiftung Prostatakrebsforschung Schweiz hat die App „ProstateCheck“ entwickelt. Die digitale Anwendung sagt Ärzten und Männern, wie gesund die Prostata ist.
Ziel der mobilen Anwendung ist es:
- das Bewusstsein von Männern ab 45 Jahren für die Krebsvorsorge zu stärken
- sie rechtzeitig an die Termine zu erinnern und so die Früherkennung zu verbessern
Auch das persönliche Kontrollintervall soll sich aufgrund des individuellen Risikoprofils auf bis zu sieben Jahre ausdehnen können und Prostatauntersuchungen seltener notwendig machen.
Die Basis für die Prostatakrebs-App ist eine große Studie zu Vorsorge im deutschsprachigen Raum. Die App erfasst medizinische Daten wie das prostataspezifische Antigen (PSA-Wert), das Ärzte im Rahmen des Vorsorge-Checks ermitteln. Aber auch das Alter, die familiäre Vorbelastung, der Tastbefund und die Größe der Prostata fließen mit ein. Anhand dieser Daten errechnen die Algorithmen der App das individuelle Risiko für Prostatakrebs für vier, acht und zwölf Jahre sowie die Wahrscheinlichkeit für einen behandlungsbedürftigen Prostatakrebs (in Prozent). Daraus leitet sie das persönliche Kontrollintervall bis zum nächsten Arztbesuch ab.
Wichtig ist es den Entwicklern nach eigener Auskunft, „von der Vorsorge für alle wegzukommen und zur Vorsorge für Risikogruppen zu gelangen“. Die App „ProstataCheck“ ist kostenpflichtig (ab zwei Euro) und für iOS und Android im App-Store beziehungsweise bei Google-Play erhältlich. Es gibt sie in den Sprachen Deutsch, Englisch, Arabisch und Spanisch. Die Ergebnisse bekommen die Nutzer per E‑Mail als PDF.
2. Prostatakrebs Selbsthilfe App
Informieren. Helfen. Einfluss nehmen. Diesem Motto folgt der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe (BPS). Die Prostatakrebs Selbsthilfe App hilft, die Kommunikation mit den Betroffenen zu vereinfachen und ermöglicht einen schnellen Zugang zu aktuellen Informationen.
3. Krebs-App „movival – Aktiv gegen Krebs“
Sport und Bewegung sind ganz allgemein gesund, aber besonders wichtig für Krebspatienten. Die movival-App funktioniert als digitaler Trainer für Krebspatienten und -patientinnen. Sie soll ihnen helfen, ihre Bewegungsziele zu erreichen und zugleich das Risiko für einen Rückfall zu senken.
Jeder Nutzer legt sein Bewegungsprogramm individuell selbst festlegen. Zudem gibt es wissenschaftliche Empfehlungen, wie viel Bewegung gut ist. Die Basis der App ist ein Punktesystem, die jede Art von Bewegung einschließt – von Staubsaugen, Unkrautjäten, Spazierengehen, Radfahren, Walken und Joggen bis hin zum Tanzen.
Die App besitzt zudem eine Community-Funktion und verknüpft so Krebspatienten miteinander. Sie können sich mit anderen Betroffenen und Gleichgesinnten austauschen und einander zum Mitmachen und Dranbleiben motivieren. Außerdem liefert die App Wissen rund um das Thema Krebs. Die Patienten erhalten aktuelle Nachrichten aus der Krebswissenschaft und Forschung, aber in einer laienverständlichen Form.
Die App ist kostenpflichtig. Das Abo für drei Monate kostet 18,90 Euro monatlich, für zwölf Monate 12,90 Euro pro Monat. Einige gesetzliche Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten dafür.
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4. Beweg dich gegen Krebs
Die Stiftung “Leben mit Krebs” möchte Bewegungs- und Sportangebote für Patientinnen und Patienten mit Krebs fördern.
Im Mittelpunkt steht die App “Beweg dich gegen Krebs”, über die Sie die eigenen sportlichen Aktivitäten erfassen und in einer Statistik dokumentieren können. Die App soll möglichst viele Menschen – jung und alt, im Team oder allein – zur sportlichen Betätigung motivieren.
5. App „HealthFood“ für Krebspatienten
Das Tumorzentrum München ist auf die Ernährung von Krebspatienten spezialisiert. Es bietet die App „HealthFood“ an, die einer Mangelernährung bei Krebs entgegensteuern soll. Diese ist ein häufiges Problem bei Krebspatienten.
Die App liefert Rezeptideen für eine gesunde, leckere und nährstoffreiche Ernährung, bei der Genuss und Entspannung nicht zu kurz kommen. Ernährungsexperten zeigen, welche Zutaten besonders empfehlenswert, welche sie eventuell besser meiden oder wie Sie Lebensmittel schonend verarbeiten.
Die App bietet besondere Hilfestellungen, etwa eine Vorlesefunktion, Videosequenzen für schwierige Zubereitungsschritte und persönliche Tipps von Sterneköchen.
6. Selbsthilfe App „Yes!“ – die Krebs-Community
Die App „Yes!“ der Organisation „yeswecan!cer“ soll Krebspatienten und Betroffene besser miteinander verknüpfen. Den Initiatoren zufolge finden Sie alle Krebspatienten mit einem Klick, die den direkten Austausch mit anderen Betroffenen suchen.
Die App bietet Chats und einen geschützten Raum für Fragen und Diskussionen. Sie bringt Patienten und Angehörige jederzeit und überall zusammen. Zukünftig soll sie auch anzeigen, welche Krebsberatungsstellen in Ihrer Nähe sind.
7. Krebs-App „Cankado“ – Digitales Tagebuch für Krebspatienten
Mit der App Cankado können Krebspatienten die Einnahme von Medikamenten, ihre Beschwerden oder ihren Gefühlszustand in einem digitalen Tagebuch festhalten. CANKADO ist eine zertifizierte digitale Gesundheitsanwendung (DiGA), die Sie aktiv durch Ihre Krebstherapie begleitet.
Ihrem Arzt können sie relevante Informationen in Echtzeit berichten und diesem auch eine Auswertung über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stellen.
In die App sind Erinnerungsfunktionen integriert, zum Beispiel wie es um das aktuelle Wohlergehen bestellt ist. Auch das Hochladen medizinischer Dokumente ist möglich. Um die App kostenfrei zu nutzen, müssen sich Patienten auf der Webseite registrieren. Für Ärzte und medizinische Fachkräfte gibt es noch weitere App-Funktionen.
8. Krebs-App „medidux™“
Die App „medidux™“ ist ein digitaler Therapiebegleiter. Sie dient als ein persönliches, digitales Tagebuch während einer Krebsbehandlung. Die Patienten erfassen und dokumentieren täglich ihr Befinden und Ihre Beschwerden (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Fieber) nach international anerkannten Kriterien.
Die Daten können sie an das Behandlungsteam weiterleiten. Die Idee dahinter: Den Informationsfluss zwischen Ärzten und Patienten auch zwischen den Arztterminen aufrechtzuerhalten und die Kommunikation zu verbessern. So lassen sich Verschlechterungen schneller erkennen und Ärzte können rechtzeitig eingreifen und die Behandlung anpassen. Die App erfasst zum Beispiel eingenommene Medikamente, erstellt einen Symptomeverlauf über Wochen und Monate und liefert Warnhinweise bei ausgeprägten Beschwerden.
9. Krebs-App „KrebsHILFE“
Die KrebsHILFE App ist eine Entwicklung der Österreichischen Krebshilfe, der Initiative Leben mit Krebs und des Comprehensive Cancer Center der Medizinischen Universität Wien.
Die App bietet Infos zu vielen Krebsarten, aber auch Tipps zu Nebenwirkungen von Krebsbehandlungen, Ernährung, Rehabilitation und der Rückkehr in den Beruf. Daneben können Krebspatienten ihren Behandlungsverlauf dokumentieren, wichtige Termine eintragen und ein Tagebuch (Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schmerzen oder psychische Verfassung) führen. Das Tagebuch können sie direkt an ihren Arzt senden.
Quellen:
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