Prostatakrebs: Ist das Thema Sex jetzt für mich erledigt?
Die Operation und Bestrahlung bei Prostatakrebs können unerwünschte Folgen haben, zum Beispiel eine Erektile Dysfunktion. Lesen Sie, was Sie gegen Impotenz tun können und wie Sie trotz Potenzstörung eine erfüllte Sexualität haben können.
Inhaltsverzeichnis
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Wie verändert sich die Sexualität nach Prostatakrebs?
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Eine Krebserkrankung bedeutet wohl für alle Patienten einen tiefen Einschnitt. Auch der Prostatakrebs und die kräftezehrenden Krebstherapien bringen tiefgreifende körperliche und seelische Veränderungen mit sich. Prostatakrebs betrifft jedoch nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihren Partner oder Ihre Partnerin. Aus Studien ist bekannt, dass die Frauen bei Prostatakrebs enorm mit leiden! Bei vielen Männern verändert die Diagnose Prostatakrebs die eigene Sexualität, aber auch die gesamte Partnerschaft.
Um ihren Prostatakrebs loszuwerden, unterzieht sich ein Großteil der Männer Behandlungen, welche die Sexualfunktion beeinträchtigen und die Potenz schwächen können. So ist die Erektile Dysfunktion eine häufige Folge von Operation (radikale Prostatektomie) und Strahlenbehandlung. Umgangssprachlich heißt sie auch Impotenz. Doch Umfragen zufolge wünschen sich viele Männer – vor allem jüngeren Alters – wieder Sex haben zu können wie zuvor. Alle Fakten und Zahlen zum Risiko einer Erektilen Dysfunktion.
Erektile Dysfunktion nach Operation
- Je nach Operationstechnik sind 29 bis 100 von 100 Männern nach der Operation nicht in der Lage, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten. Bei einer nervenschonenden Operation sind es etwa 30 von 100 Männern.
- Nach der Prostatektomie kann sich der Penis bei einer bleibenden Impotenz verkürzen.
- Der Penis kann sich zudem verkrümmen.
- Orgasmusstörungen und Verlust der Lust (Libidoverlust) sind möglich.
Forscher haben herausgefunden, dass sich die Einnahme des Wirkstoffs Sildenafil kurz nach der Operation positiv auf die Potenz auswirkt.
Erektile Dysfunktion nach Strahlentherapie
- 20 bis 70 von 100 Männern können zwei bis drei Jahre nach einer Strahlentherapie keine Erektion mehr bekommen oder aufrechterhalten.
- Wenn Sie zusätzlich eine Hormonentzugsbehandlung erhalten, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Impotenz weiter an.
Erektile Dysfunktion – welche Behandlungen helfen?
Die Erektile Dysfunktion nach Prostatakrebs ist kein Zustand, den Sie einfach hinnehmen müssen. Es gibt Medikamente und Hilfsmittel, mit denen Sie wieder ein weitgehend normales Sexleben führen können – alle Behandlungen im Überblick!
Wie gehe ich mit meiner Verunsicherung um und wer hilft mir?
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Viele Männer verunsichert es erheblich, wenn sie in ihrer Sexualität eingeschränkt sind und nicht mehr „können, wie sich möchten“. Studien haben nachgewiesen, dass sich die Erektile Dysfunktion nicht unwesentlich auf das männliche Selbstwertgefühl und die Lebensqualität auswirkt. Dass Sie verunsichert sind, ist ganz normal! Einige Tipps für den Umgang und wo wie Hilfe finden!
- Machen Sie das Problem der Erektilen Dysfunktion nicht mit sich alleine aus. Sprechen Sie offen mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner darüber. Umfragen zeigen, das für viele Frauen die Bekämpfung des Prostatakrebses an erster Stelle steht. Sie möchten, dass ihre Männer noch lange leben, und das bei guter Lebensqualität. Als weniger wichtig stufen sie es ein, dass Ihre Männer sexuell „funktionsfähig“ sind.
- Sie können auch ohne (vollständige) Erektionsfähigkeit eine sexuell befriedigende Partnerschaft leben. Geben Sie sich und Ihrer Partnerin oder dem Partner Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Setzen Sie sich auf keinen Fall unter Druck! Vielleicht probieren Sie auch Dinge aus, an die Sie zuvor noch nicht gedacht haben. Ihr Sexualleben kann auch gewinnen und vielfältiger werden, wenn Sie mit mehr Fantasie herangehen.
- Scheuen Sie sich nicht, Ihren behandelnden Arzt anzusprechen, wenn Sie sexuelle Probleme haben. Er kennt sich gut mit den Behandlungsmöglichkeiten bei Erektiler Dysfunktion aus.
- Sie können auch (gemeinsam) einen Psychotherapeuten aufsuchen. Er entwickelt gemeinsam mit Ihnen Strategien, wie sich sich in der neuen Situation besser zurecht finden.
- Vielleicht sind Selbsthilfegruppen für Sie hilfreich! Dort finden sich Männer, denen es genauso ergeht wie Ihnen. Oft haben andere Betroffene gute Tipps, die Ihnen weiterhelfen. Fassen Sie Mut und probieren Sie es einfach aus! Gute Adressen sind die Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion oder der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. Dort finden Sie auch regionale Ansprechpartner vor Ort.
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11 | Die Krankheit macht mir Angst – was tun?
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Weitere externe Informationen
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