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Coronavirus Sars-CoV-2 und Covid-19 – FAQs

13. Juli 2021 | von Ingrid Müller
Aktualisiert und medizinisch geprüft am 13.7.2021
Ingrid Müller, Chefredakteurin und Medizinjournalistin

Lesen Sie die wichtigsten Fragen und Antworten (FAQ) zum Coronavirus Sars-CoV-2, zur Infektionskrankheit Covid-19, Corona-Impfung und Tipps zum Schutz.

 

Was sind Sars-CoV-2 und Covid-19?

Das neue Coronavirus SARS-CoV‑2 hat sich überall auf der Welt – auch in Deutschland stark ausgebreitet. Die Corona-Pandemie hält alle Länder rund um den Globus seit vielen Monaten in Atem. Ersmals wurde dieses neuartige Virus im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen. Wo sein genauer Ursprung liegt, ist nach wie vor nicht geklärt. Es gibt mehrere Thesen dazu:

  • Viele Wissenschaftler vermuten den Ursprung in der Natur. So könnte das Coronavirus von Fledermäusen auf ein anderes Tier übertragen worden sein. Unbekannt ist, um welches Tier es sich dabei handelt – Marderhunde oder Schleichkatzen diskutieren Forscher und Forscherinnen. Von diesem (noch unbekannten) Tier ist es wahrscheinlich auf den Menschen übergesprungen. Dann erfolgte die Weitergabe von Mensch zu Mensch.
  • Aber auch ein Laborunfall in einem Hochsicherheitslabor in China lässt sich nicht ausschließen. Bei diesem könnte das Coronavirus entwichen sein.

 

Von seiner Struktur her ist das neue Coronavirus mit dem Erreger der Atemwegserkrankung SARS verwandt. Das Kürzel steht für "Severe Acute Respiratory Syndrome" oder auf Deutsch "Schweres akutes Atemwegssyndrom". Dieses SARS-CoV-Virus hatte in den Jahren 2002/2003 ebenfalls eine Pandemie ausgelöst. Im Jahr 2012 tauchte eine weiteres Coronavirus auf: Mers-CoV ( MERS = Middle East Respiratory Syndrome). Es verursachte schwere Atemwegserkrankungen. 

Für das menschliche Immunsystem ist Sars-CoV-2 ein neues Virus, mit dem es zuvor noch nicht in Kontakt gekommen ist.  Daher besitzt der Körper auch keine Abwehrstoffe (Antikörper) gegen das Coronavirus. Er kann es nicht bekämpfen und ist ihm zunächst schutzlos ausgeliefert. 

Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 ruft eine Infektionskrankheit namens Covid-19 hervor. Das Kürzel „Covid“ steht für engl. „Corona Virus Disease“. Die Zahl 19 leitet sich ab vom Jahr 2019, in dem die Erkrankung erstmals aufgetreten ist. Allerdings weiß man heute, dass das Coronavirus nicht nur die Atemwege befällt, sondern noch viele andere Organe in Mitleidenschaft zieht. Beispiele sind das Herz, die Nieren, Blutgefäße, Nerven und das Gehirn. 

 

Welche Corona-Mutanten gibt es ?

Inzwischen hat sich das ursprüngliche Cornavirus (der "Wildtyp") verändert - es ist mutiert. An sich ist das bei Viren nichts Ungewöhnliches. Meist befinden sich die Mutationen im sogenannten "Stachelprotein" (Spike-Protein). Dieses Eiweiß verleiht dem Virus sein typisches Aussehen und hilft ihm, in die menschlichen Zellen einzudringen. 

Aufgrund dieser genetischen Veränderungen sind einige Coronaviren noch ansteckender als der ursprüngliche „Coronavirus-Wildtyp“. Auch scheinen sich manche Mutanten dem Angriff des Immunsystems entziehen zu können. Sie heißen "Escape-Varianten". Forschende haben solche veränderten Coronaviren unter anderem in Grossbritannien, Südafrika und Brasilien nachgewiesen. So verbreitet sich das Virus noch schneller als bisher. 

Die Mutanten des ursprünglichen Sars-CoV-2 werden jetzt nicht mehr nach dem Land benannt, in dem sie erstmal aufgetreten sind, sondern mit griechischen Buchstaben bezeichnet. Die wichtigsten Mutationen des Coronavirus sind:

  • Alpha – Britische Mutante B.1.1.7
  • Beta – Südafrikanische Mutante B. 1.351
  • Gamma – Brasilianische Mutante P.1
  • Delta – Indische Mutante B.1.617.2 - sie ist derzeit vorherrschend auf der Welt
  • Lamdba – Südamerikanische Mutante C.37 - laut WHO ist dies derzeit eine "Variante von Interesse"

 

Für die Zukunft rechnen Forscher aber noch mit weiteren Mutatanten des Coronavirus. 

Experten-Interview

Der Urologe Dr. Frank Schiefelbein erklärt im Interview, warum wir mit dem Coronavirus leben müssen. 

Prostata Hilfe Deutschland: Reagenzglas mit positivem Coronawert
© geralt/Pixabay.com

 

Covid-19 – wer ist besonders gefährdet?

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat verschiedene Risikogruppen ausgemacht. Für sie kann eine Infektion mit dem neuen Coronavirus besonders gefährlich werden. Ausreichende Schutzmaßnahmen sind besonders wichtig, weil die Erkrankung bei ihnen sogar tödlich enden kann.

Zu den Risikogruppen gehören:

  • Ältere Menschen ab 50 bis 60 Jahren: Mit dem Alter sinkt allgemein die Schlagkraft des Immunsystems. Dieses reagiert normalerweise auf eine Infektion mit Symptomen wie Fieber. Im Alter kann diese Immunantwort schwächer ausfallen oder sogar ganz ausbleiben. So gehen Erkrankte auch erst später zum Arzt.
  • Menschen mit chronischen Krankheiten: Beispiele für solche Vorerkrankungen sind Krebs (beispielsweise Prostatakrebs), Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (zum Beispiel koronare Herzerkrankung, Herzinfarkt), Atemwegserkrankungen (wie Asthma bronchiale, chronische Bronchitis, chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD), Nierenerkrankungen (beispielsweise Niereninsuffizienz) oder Leberkrankheiten (zum Beispiel Hepatitis, Leberzirrhose). Diese Grunderkrankungen erhöhen das Risiko für Covid-19 unabhängig vom Alter.
  • Personen mit geschwächtem Immunsystem, etwa nach einer Transplantation – sie müssen Medikamente einnehmen, welche das Immunsystem unterdrücken, sogenannte Immunsuppressiva. Auch manche Krankheiten gehen mit einer Immunschwäche einher.
  • Raucher – der Tabakkonsum schwächt das Immunsystem.

Allgemein gilt: Je mehr Risikofaktoren eine Person auf sich vereint, desto höher steigt auch ihr Erkrankungsrisiko für Covid-19.

 

Warum sind Sars-CoV‑2 und Covid-19 bei Krebs gefährlich?

Krebspatienten haben ein geschwächtes Immunsystem, das sich schlechter gegen SARS-CoV‑2 zur Wehr setzen kann. Die verringerte Schlagkraft des Immunsystems hängt mit der Krebserkrankung selbst, aber auch mit den durchgemachten Krebstherapien zusammen. So schwächen zum Beispiel eine Chemotherapie und Bestrahlung das Immunsystem weiter.

 

In welchem Alter erkranken die meisten an Covid-19?

Prinzipiell können sich Menschen jeglichen Alters mit dem Coronvirus Sars-CoV-2 infizieren und an Covid-19 erkranken. Anstecken können sich auch schon kleine Kinder bis hin zu betagten Menschen, die in Senioren- und Pflegeheimen leben. 

Frauen und Männer sind von einer Sars-CoV-2-Infektion etwa gleich oft betroffen. Männer erkranken jedoch häufiger schwer. Ihre Sterblichkeit liegt ungefähr doppelt so hoch wie bei Frauen.

 

Übertragungswege: Wie erfolgt die Ansteckung mit Corona?

Die Ansteckung mit Sars-CoV‑2 geschieht von Mensch zu Mensch hauptsächlich über Tröpfchen  und Aerosole (feinste Tröpfchen). Infizierte Personen katapultieren beim Husten, Niesen, Sprechen, Schreien, Singen und Atmen Millionen feinster Tröpfchen in die Luft, in denen sich unzählige Coronaviren befinden. Wenn Sie diese Tröpfchen einatmen und die Viren mit den Schleimhäuten der Atemwege in Berührung kommen, können Sie sich anstecken. 

Größere Tröpfchen sinken schnell zu Boden, während Aerosole längere Zeit in der Luft schweben und sich in geschlossenen Räumen verteilen können. Dabei spielen auch die Luftbewegung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und die Belüftung des Raumes eine Rolle. Grundsätzlich ist aber die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich mit infektiösen Partikeln jeglicher Größe anstecken, im Umkreis von ein bis zwei Metern um eine infizierte Person herum erhöht.

Aber auch über eine Schmierinfektion scheint die Ansteckung möglich zu sein, zum Beispiel durch Händeschütteln oder Umarmungen sowie den Kontakt mit verunreinigten Oberflächen (z.B. Türgriffe, Handläufe), an denen Coronaviren haften. Sars-CoV-2 kann offenbar auf Flächen und Gegenständen einige Zeit lang infektiös bleiben. Besonders die Hände sind regelrechte „Keimschleudern“ (daher: Hände waschen!). Wer sich mit den verunreinigten Händen ins Gesicht fasst, kann sich mit Coronaviren anstecken. Vermutlich spielt dieser Übertrargungsweg aber eine untergeordnete Rolle.

Daneben scheint eine Infektion über die Bindehaut der Augen möglich zu sein. Wissenschaftlich belegt ist dieser Übertragungsweg jedoch nicht. Zudem ließ sich der Erreger bei einigen Covid-19-Patienten in Stuhlproben nachweisen. Um sich über den Stuhl zu infizieren, müssen die Coronaviren jedoch vermehrungsfähig sein. Nur in einer kleinen Studie wurden solche vermehrungsfähige Viren im Stuhl nachgewiesen. Welche Rolle die Übertragung durch den Kontakt mit Stuhl spielt, ist noch unklar.

Eine Übertragung des Coronvirus durch den Verzehr verunreinigter Nahrungsmittel wurde bisher nicht nachgewiesen.  Die Frage der Übertragung von der (erkrankten) Mutter auf ihr Kind (vor und während der Geburt sowie über die Muttermilch) ist noch nicht ausreichend beantwortet.

 

Welche Symptome treten bei Covid-19 auf?

Die wichtigsten Anzeichen für eine Corona-Infektion sind

  • (Trockener) Husten
  • Fieber
  • Schnupfen
  • Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns – ein typisches Symptom, das eine Unterscheidung von Corona, Grippe oder Erkältung zulässt. Alllerdings tritt es nicht bei jedem Corona-Infizierten auf.

Weitere Symptome können bei einer Infektion mit dem Coronavirus hinzukommen:

  • Halsschmerzen
  • Atemnot
  • Kopfschmerzen
  • Muskel‑, Gelenk- und Gliederschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Gewichtsverlust
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Bindehautentzündung
  • Hautausschlag
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Teilnahmslosigkeit
  • Schläfrigkeit, Benommenheit

Die Symptome sind jedoch individuell verschieden stark ausgeprägt. Auch verspürt nicht jeder Mensch sämtliche Symptome. Covid-19 kann unterschiedlich schwer verlaufen – von symptomlosen Infektionen, die vollkommen unbemerkt bleiben, bis hin zu schweren Verläufen mit Lungenentzündung, Lungenversagen und Tod. 

Lassen Sie sich bei ersten Symptomen immer auf das Coronavirus Sars-CoV-2 testen. Isolieren Sie sich zudem von anderen Familienmitglieder, Mitbewohnern oder Freunden. 

 

Wann treten die ersten Symptome von Covid-19 auf?

Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung und zum Auftreten der ersten Symptome vergehen im Schnitt fünf bis sechs Tage. Diese Zeitspanne heißt Inkubationszeit. Sie kann aber variieren – von einem Tag bis 14 Tage. Dies ist auch der Grund für die gewählte Quarantänezeit von zwei Wochen.

 

Coronavirus: Wie lange bin ich ansteckend?

Wie lange eine erkrankte Person ansteckend ist, also die Coronaviren an andere weitergeben kann, ist noch nicht genau bekannt. Ein Infizierter muss noch vermehrungsfähige Viren ausscheiden. Als sicher gilt, dass die Ansteckungsfähigkeit in der Zeit kurz vor und nach Symptombeginn am größten ist. Ein Großteil der Übertragungen geschieht schon vor dem Auftreten ersten Symptome.

Bekannt ist außerdem, dass:

  • die Ansteckungsfähigkeit bei Personen mit einem normalen Immunsystem im Lauf der Covid-Erkrankung abnimmt.
  • schwer an Covid-19 erkrankte Patienten manchmal länger infektiöses Virus ausscheiden als leicht bis moderat Erkrankte
  • die Ansteckungsfähigkeit bei leichter bis moderater Erkrankung zehn Tage nach dem Beginn der Symptome  deutlich zurückgeht.
  • Menschen mit  schweren Krankheitsverläufen und einer Immunschwäche noch deutlich länger als zehn Tage nach dem Symptombeginn ansteckend sein können.

Die Ribonukleinsäure (RNA) des Erregers SARS-CoV-2 ist bei vielen Patienten noch Wochen nach dem Beginn der Symptome mittels PCR-Untersuchung nachweisbar. Diese positiven PCR-Teste sind jedoch nicht mit der Ansteckungsfähigkeit gleichzusetzen.

 

Erkrankt jeder, der sich mit Sars-CoV‑2 ansteckt?

Ärzte und Ärztinnen wissen nicht genau, wie viele jener Menschen, die sich mit Sars-CoV‑2 infiziert haben, tatsächlich Symptome entwickeln und an Covid-19 erkranken. Eine kleine Studie aus Japan kommt zu folgender Zahl: Etwa 58 Prozent der Menschen, die sich mit dem neuen Coronavirus angesteckt haben, erkranken auch.

Manche tragen das Virus in sich, entwickeln aber keine Krankheitssymptome (asymptomatische Infektion). Vor allem bei Kindern ist das zu beobachten. Sie können jedoch das Coronavirus an andere weitergeben. Diese Ansteckungen spielen aber vermutlich eine untergeordnete Rolle für das Pandemiegeschehen.

 

Corona-Impfung und Impfstoffe

Die gute Nachricht ist: Es gibt inzwischen eine Corona-Impfung, die  vor einer Ansteckung mit Sars-CoV‑2 und der Krankheit Covid-19 schützen kann. Allen voran schützt sie Menschen vor schweren Verläufen der Erkrankung. Aber auch das Ansteckungsrisiko für andere Personen sinkt, wenn ein Mensch gegen Corona geimpft ist. Ende Dezember 2020 hat die Impfkampagne gegen Covid-19 in Deutschland begonnen. Geimpft wurden zuerst die verletzlichsten Menschen in der Gesellschaft, als alte und kranke Menschen. 

Corona-Impfung

Lesen Sie die wichtigsten Fragen und Antworten (FAQ) zur Corona-Impfung und den verfügbaren Impfstoffen.

Prostata Hilfe Deutschland: Fläschchen mit Covid-19-Impfstoff
© Ridofranz/iStock

Derzeit sind verschiedene Impfstoffe sind auf dem Markt. In Deutschland sind vier Corona-Impfstoffe zugelassen. Viele weitere befinden sich in der Prüfung. Die Corona-Impfstoffe funktionieren  nach unterschiedlichen Prinzipien:

  • Vektorimpstoffe, zum Beispiel AstraZeneca/Oxford, Johnson & Johnson, Sputnik V (Russland). Vektorimpfstoffe beinhalten Viren, die für Menschen ungefährlich sind. Sie heißen Vektoren und sind nicht oder nur begrenzt vermehrungsfähig. Die Vektoren haben Wissenschaflter gentechnisch verändert und sie funktionieren als „Transportmittel“. In ihrem Erbgut tragen sie ein Gen, das den Bauplan für das Spike-Protein enthält. Dieser wird in der Zelle ausgelesen und der Körper stellt Eiweiß selbst her produziert. Es folgt eine Immunantwort und das Immunsystem produziert Antikörper. Kommt ein Mensch jetzt mit dem neuen Coronavirus in Kontakt, bekämpfen es die Immunzellen.
  • mRNA-Impfstoffe, zum Beispiel BioNTech/Pfizer, Moderna und CureVac (noch in der Zulassung). mRNA-Impfstoffe sind neu entwickelt und funktionieren nach einem neuartigen Prinzip. Sie enthalten Teile der Coronavirus-Erbinformationen in Form der Boten-Ribonukleinsäure (messenger-RNA oder mRNA). Enthalten ist auch die Bauanleitungfür das Spike-Protein, wodurch der Körper es selbst herstellen kann. Die mRNA überträgt die Informationen für die Produktion des Stachelproteins an die Zellmaschinerie. Die Zellen präsentieren dieses virale Eiweiß (Antigen) auf ihrer Oberfläche und aktivieren das Immunsystem - es folgen eine Immunantwort und die Produktion von Abwehrstoffen (Antikörpern). Nach dem Kontakt mit dem Coronavirus kann der Organismus es gezielt attackieren.
  • Proteinbasierte Impfstoffe, zum Beispiel Impfstoff von Novavax. Hier kommen  gentechnisch hergestellte, künstliche Eiweiße zum Einsatz, die dem neuen Coronavirus sehr ähnlich sind. Proteinbasierte Impfstoffe enthalten einzelne Bestandteile (Proteine) des Erregers – in diesem Fall wieder das Spike-Protein.
  • Totimpfstoffe, zum Beispiel Impfstoffe von Sinopharm oder Sinovac (beide China). Totimpfstoffe setzen Ärztinnen und Ärzte schon länger ein, etwa bei der Impfung gegen Tetanus oder Keuchhusten. Sie enthalten die abgetötete Erreger, die einem Menschen nicht mehr gefährlich werden können. Gegen Corona kommt das abgetötete Sars-Cov-2-Virus zum Einsatz.

 

Es gibt noch viele weitere Impfstoff-Kandidaten, an denen Pharmaunternehmen weiter forschen. Auch an der Entwicklung von Medikamenten, welche die Vermehrung des Coronavirus eindämmen und Menschen mit Covid-19 helfen können,  arbeiten Forscher mit Hochdruck.

Experten-Interview

Der Urologe Dr. Frank Schiefelbein erklärt, warum die Corona-Impfung bei Krebs wichtig ist, welcher Impfstoff in Frage kommt und wann der beste Zeitpunkt fürs Impfen ist.

Prostata Hilfe Deutschland: Ampullen mit Covid-19-Impfstoff
peterschreiber.media/iStock

 

Wie kann ich mich noch vor Corona schützen?

Besonders wichtig sind ausreichende Hygienemaßnahmen, um einer Covid-Infektion vorzubeugen. Dazu gehören die AHAL-Regeln: Abstand halten, Hygienemaßnahmen einhalten, Atemmaske tragen und regelmäßig lüften.

 

Neuartiges Coronavirus: Tipps zum Schutz

  • Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich mit Wasser und Seife – es dauert 20 bis 30 Sekunden und gelingt in fünf Schritten: Hände unter fließendes Wasser halten, gründlich einseifen, Seife vorsichtig einreiben, Hände unter fließendem Wasser abspülen und abtrocknen (Papierhandtuch oder eigenes Handtuch zu Hause).
  • Husten oder niesen Sie nicht in die vorgehaltene Hand, sondern in die Armbeuge oder ein Taschentuch (anschließend entsorgen!). Sonst bleibt an den Händen virushaltiges Sekret haften und beim Kontakt mit anderen verbreiten Sie die neuen Coronaviren weiter.
  • Fassen Sie sich nicht mit Ihren Händen ins Gesicht – viele tun dies im Alltag oft unbewusst. Berühren Sie Mund, Augen und Nase so selten wie möglich.
  • Halten Sie Abstand zu erkrankten Personen – etwa ein bis zwei Meter gelten als Richtwert.
  • Verzichten Sie aufs Händeschütteln oder Umarmungen.
  • Menschen mit einer Atemwegserkrankung sollten besser zu Hause bleiben und Menschenansammlungen meiden.
  • Ein Mund- und Nasenschutz kann sinnvoll sein, wenn Sie eine Atemwegserkrankung haben und sich im öffentlichen Raum bewegen. Sie schützen damit andere Menschen vor einer Ansteckung. Dass ein Mund- und Nasenschutz gesunde Personen, die ihn tragen, vor einer Infektion schützt, ist nicht ausreichend belegt.
  • Falls möglich: Verzichten Sie aufs Reisen, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und arbeiten Sie von zu Hause aus. Versuchen Sie Kontakte so gut es geht zu reduzieren.
  • Das Bundesgesundheitsministerium rät von einem Besuch einer Veranstaltung mit mehr als 1000 Menschen grundsätzlich ab.
  • Menschen über 60 Jahre sollten sich gegen Pneumokokken impfen lassen.

 

Coronavirus

Lesen Sie, was Krebspatienten beim neuartigen Coronavirus Sars-CoV‑2 und der Atemwegserkrankung Covid-19 beachten sollen und wie sie sich schützen können.

Prostata Hilfe Deutschland: Hand hält Mundschutz
© Alexas Fotos/Pixabay.com

 

Wie ist der Verlauf bei Covid-19?

Die Verläufe von Covid-19 können individuell sehr unterschiedlich sein. Sie reichen von einem Verlauf ohne Symptome über schwere Lungenentzündungen (Pneumonien) bis hin zum Lungenversagen und Tod. Ärzte können deshalb keine allgemeinen Vorhersagen über den typischen Krankheitsverlauf machen. 

Ältere Personen und Menschen mit Vorerkrankungen haben ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf. Sie müssen sich oft auf der Intensivstation einer Klinik behandeln lassen. Bei jüngeren Menschen verläuft Covid-19 dagegen oft mild. Sie verspüren nur wenige oder keine Symptome. Die Erkrankung kann gänzlich unbemerkt bleiben.

Der Verlauf von Covid-19 kann so sein:

  • Keine Symptome: Manche Menschen sind zwar mit dem Coronavirus inzifizert, wissen es aber nicht. Es besteht die Gefahr, dass sie das Virus  unbemerkt an andere  weitergeben.
  • Milder Verlauf: Dies trifft auf die Mehrheit der Infizierten zu. Sie entwickeln nur leichte Symptome, die nach wenigen Tagen wieder vorbei sind.
  • Schwerer Verlauf: Die Beschwerden sind zuerst mild ausgeprägt, verschlimmern sich jedoch nach fünf bis zehn Tagen. Es können anhaltendes Fieber, ein schweres Krankheitsgefühl und/oder Atemnot auftreten. Manche entwickeln eine gefährliche Lungenentzündung. Eine Behandlung im Krankenhaus ist unumgänglich, weil die meisten dieser Covid-Patienten zusätzlichen Sauerstoff benötigen. Die Erkrankung kann zwei bis vier Wochen andauern. Prinzipiell besteht auch bei einem schweren Verlauf die Chance, wieder ganz gesund zu werden. Bei manchen bleiben Symptome wie Müdigkeit, Kurzatmigkeit und körperliche Schwäche noch für längere Zeit bestehen. Ein schwerer Verlauf ist in jedem Alter möglich. Das höchste Risiko  haben Menschen über 60 Jahre und Personen mit bestimmten Grunderkrankungen (beispielsweise Krebs, Diabetes, Asthma). Bei Kindern und Jugendlichen ist er jedoch äußerst selten.
  • Kritischer Verlauf: In diesem Fall sind die Beschwerden so ausgeprägt, dass eine Behandlung auf der Intensivstation nötig ist. Bei einem Lungenversagen ist eine eine künstliche Beatmung lebensrettend, um die angegriffene Lunge zu entlasten. Auch eine sogenannte ECMO – die extrakorporale Membranoxygenierung – ist eine Therapiemöglichkeit. Dabei übernimmt eine Maschine außerhalb des Körpers die Atemfunktion teilweise oder ganz. Komplikationen bei einem kritischen Verlauf können eine überschießende Immunreaktionen, Blutvergiftung (Sepsis) und ein Multiorganversagen sein. Wenn die intensivmedizinsche Behandlung rechtzeitig beginnt, haben Patienten dennoch eine gute Überlebenschance.
  • Long-Covid- oder Post-Covid-Syndrom: Betroffene haben auch Wochen und Monate nach ihrer Genesung noch Krankheitssymptome. Dazu gehören zum Beispiel Fatigue (chronischer Müdigkeit), Gedächtnisproblemen oder Störungen der Nervenfunktion.

 

Verdacht auf Corona? Dorthin wende ich mich!

Personen, die engen, persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der SARS-CoV‑2 nachgewiesen wurde, sollten sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen mit dem zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung setzen, einen Arzt kontaktieren oder die 116117 anrufen – und zu Hause bleiben.

 

Quellen: