Ernährung und Krebs – 10 Tipps zum Schutz
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung bietet einen gewissen Krebsschutz. Lesen Sie zehn Tipps, die Ihrem Körper dabei auf die Sprünge helfen. Von Ingrid Müller
Gesunde Ernährung, Bewegung und Sport sowie ein normales Körpergewicht – Ärzte kennen einige Faktoren, die zum Krebsschutz beitragen und die Widerstandskraft des Körpers gegenüber einer Krebserkrankung erhöhen. Vor allem die Fettleibigkeit (Adipositas) gilt heute als wesentlicher Risikofaktor für verschiedene Krebsarten, zum Beispiel Brustkrebs oder Darmkrebs.
Studien lassen vermuten, dass eine Ernährungsweise mit viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und wenig rotem Fleisch und verarbeitetem Fleisch einen gewissen Krebsschutz bietet. Solche Lebensmittel enthalten ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und schützende sekundäre Pflanzenstoffe. Letztere gelten als wirksame „Zellschützer“ (Antioxidantien), weil sie aggressive freie Radikale unschädlich machen. Eine gesunde Ernährung kann also dem Organismus helfen, sich gegen Krebs und andere Erkrankungen zu wehren.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) und der World Cancer Research Fund (WCRF) haben zehn Tipps für eine gesunde Ernährung zusammengestellt. Sie richten sich an gesunde Menschen, die sich vor Krebs und anderen Krankheiten schützen möchten. Allerdings gilt: Einen 100-prozentigen Krebsschutz bietet selbst eine noch so gesunde Ernährung nicht. Auch Krebskranke können sich an diesen Empfehlungen orientieren – so gut sie können. Denn manchmal gelingt dies bei einer Krebskrankheit nicht.
1. Vielfalt auf dem Teller
Essen Sie nicht einseitig nur bestimmte Lebensmittel, sondern bringen Sie möglichst viel Abwechslung in Ihren Speiseplan. In keinem Nahrungsmittel sind alle Nährstoffe enthalten, die der Körper braucht.
- Kombinieren Sie nährstoffreiche und energiearme (kalorienarme) Lebensmittel miteinander.
- Greifen Sie besonders oft zu pflanzlichen Lebensmitteln.
- Milch und Milchprodukte sind grundsätzlich empfehlenswert, weil sie gute Eiweiß- und Kalziumlieferanten sind. Bei Übergewicht wählen Sie besser die fettarmen Varianten.
- Achten Sie bei der Zusammenstellung Ihrer Speisen darauf, was Sie gut vertragen.
2. Viel frisches Obst und Gemüse
„Fünf am Tag“, lautet die Empfehlung von Ernährungsexperten für den Obst- und Gemüsekonsum.
- Essen Sie mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst pro Tag. Gut sind frisches Obst und Gemüse, kurz gegarte Varianten davon oder Säfte.
- Auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen oder Erbsen gelten als sehr gesund.
So versorgen Sie Ihren Körper ausreichend mit Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffe, zum Beispiel Carotinoiden oder Flavonoiden.
3. Vollkornprodukte wählen
Bei Getreideprodukten wie Brot, Nudeln oder Reis ist Vollkorn die gesündere Wahl. Vollkornprodukte sättigen länger und enthalten mehr Ballaststoffe als Produkte aus Weißmehl. Und diese sind zudem gut für die Verdauung.
4. Mehr Fisch als Fleisch und Wurst
- Bringen Sie ein- bis zweimal pro Woche Fisch auf Ihren Teller. Gesund sind fette Seefische wie Hering, Lachs oder Makrele. Diese Fischsorten enthalten viel Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren, die als besonders gesund gelten.
- Fleisch, Wurst und Eier essen Sie besser in Maßen.
- Weißes Fleisch (Geflügel wie Pute oder Hähnchen) ist besser als rotes Fleisch (z.B. Rind, Schwein, Lamm, Ziege).
- Auch verarbeitetes Fleisch (gepökelt, gesalzen oder geräuchert) essen Sie möglichst sparsam.
5. Gesunde pflanzliche Fette
Fett ist zwar besonders energiereich, liefert aber auch lebenswichtige Vitamine und Fettsäuren. Ein Zuviel davon fördert dagegen Übergewicht und möglicherweise auch Krebs.
- Konsumieren Sie lieber pflanzliche Öle, etwa Leinöl, Rapsöl oder Sonnenblumenöl. Sie enthalten gesunde (einfach oder mehrfach) ungesättigte Fettsäuren.
- Seien Sie sparsam mit tierischen Fette, weil sie ungesättigte Fettsäuren enthalten. Diese gelten als weniger gesund. Auch manche pflanzliche Fette enthalten übrigens gesättigte Fettsäuren, etwa Palmöl.
6. Zucker und Salz sparen
Achten Sie auf Ihren Zuckerkonsum. Viel Zucker steckt zum Beispiel in:
• Getränken wie Soft- und Energydrinks, Fruchtnektaren
• Süßigkeiten (z.B. Schokolade, Gummibärchen) oder Backwaren wie Torten, Keksen oder Kuchen
• Fertiggerichten, etwa Pizza
• Lebensmitteln wie Senf und Ketchup
• manchen Milchprodukten
Auch beim Salz seien Sie besser sparsam. Essen Sie nicht mehr als sechs Gramm pro Tag – das entspricht etwa einem Teelöffel. Würzen Sie Ihre Gerichte besser mit frischen Kräutern statt sie zu salzen. Viel Salz steckt oft in Fastfood oder Fertiggerichten.
7. Viel Wasser – wenig Alkohol
- Trinken Sie täglich 1,5 bis zwei Liter Wasser, an heißen Tage auch mehr. Stilles Wasser ist genauso gut wie mit Kohlensäure versetztes Wasser. Es löscht den Durst und besitzt keine Kalorien. Ansonsten wählen Sie möglichst kalorienarme Getränke wie Fruchtsaftschorlen oder ungesüßte Tees.
- Trinken Sie darüber hinaus nicht zu viel Alkohol. Er fördert bestimmte Krebsarten, zum Beispiel Darmkrebs, Brustkrebs oder Speiseröhrenkrebs. Männer sollten höchstens einen halben Liter Bier oder einen Viertelliter Wein pro Tag trinken (ca. 24 g Alkohol). Bei Frauen ist dagegen nur die Hälfte Alkohol empfohlen (12 g). Und: Trinken Sie nicht jeden Tag Alkohol, sondern legen Sie zwischendurch Pausen ein!
8. Kochen im Schongang
Garen Sie Lebensmittel bei möglichst niedrigen Temperaturen sowie mit wenig Wasser und Fett. Diese Art der Zubereitung erhält den Geschmack und die Nährstoffe der Nahrungsmittel. Außerdem verhindern Sie durch das vorsichtige Garen, dass sich schädliche Stoffe bilden, beispielsweise krebserregendes Acrylamid. Es entsteht bei hohen Temperaturen, zum Beispiel beim Frittieren oder Grillen.
9. Essen genießen
Essen „to go“, also im Vorübergehen liegt im Trend. Aus Zeitmangel schlingen viele ihr Essen in der Mittagspause schnell hinunter. Besser ist es jedoch, die Mahlzeit nicht hastig in sich hineinzustopfen, sondern sich Zeit dafür zu nehmen. So können Sie Ihre Mahlzeiten auch besser genießen. Auch Ihr Magen und Darm profitieren davon, wenn Sie langsamer essen.
10. Übergewicht vermeiden und viel Bewegung
Versuchen Sie, Normalgewicht zu halten oder es zu erreichen. Übergewicht und Fettleibigkeit sind mit einigen Krebsarten verknüpft. Abnehmen können Sie am besten durch eine ausgewogene Ernährung sowie genügend körperliche Bewegung oder Sport. Experten raten, etwa 30 bis 60 Minuten täglich körperlich aktiv zu sein – am besten an allen Tagen der Woche.
Quellen
- Deutsche Krebsgesellschaft: Ernährung und Krebs (Abruf: 8.9.2019)
- World Cancer Research Fund (WCRF), https://www.wcrf.org/dietandcancer/contents
- American Institute for Cancer Research (AICR), https://www.aicr.org/assets/docs/pdf/education/heal-well-guide.pdf
- Deutsche Krebshilfe: Ernährung bei Krebs, Blaue Ratgeber
Datum: 11.9.2019
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