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Was lässt den Arzt Verdacht auf Prostatakrebs schöpfen?
26. November 2024Aktualisiert und medizinisch geprüft am 26.11.2024 von Ingrid Müller, Chefredakteurin und Medizinjournalistin |
Ihr Arzt hat den Verdacht auf Prostatakrebs geäußert? Dann haben Sie sicher viele Fragen, auf die der Urologe Dr. Frank Schiefelbein Antworten gibt.
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Herr Dr. Schiefelbein, wenn der Hausarzt oder die Urologin im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung den Verdacht auf Prostatakrebs äußert - wie kommt er oder sie dazu?
Meist ist dann der Tastbefund auffällig. Denn andere Untersuchungen, die auf ein Prostatakarzinom im frühen Stadium hindeuten könnten, werden derzeit nicht von den Krankenkassen übernommen. Dazu gehören etwa die Bestimmung des PSA-Wertes oder ein transrektaler Ultraschall, kurz TRUS.
Aber auch andere Auffälligkeiten können dazu führen, dass der Arzt Verdacht schöpft. Im frühen Stadium verursacht Prostatakrebs zwar keine Symptome. Aber in fortgeschrittenen Stadien kann es Warnzeichen geben: zum Beispiel Blut im Urin, Schmerzen im Bereich der Prostata, Probleme mit dem Wasserlassen oder beim Stuhlgang, aber auch Rückenschmerzen oder Schmerzen wie beim Ischias.
Wie geht es bei einer auffälligen Tastuntersuchung weiter?
Ist es ein auffälliger Tastbefund, der den Verdacht auf Prostatakrebs begründet hat, dann werden erst einmal die anderen Untersuchungen gemacht: nämlich der PSA-Wert bestimmt und ein transrektaler Ultraschall – also eine Ultraschalluntersuchung vom Enddarm aus – gemacht. Sollten sich auch hier Auffälligkeiten zeigen, wird in der Regel eine Biopsie durchgeführt. Denn die Diagnose Prostatakrebs lässt sich nur durch eine Biopsie, also eine Probenentnahme aus der Prostata, sicher stellen.
Könnte man nicht auch über einen Ultraschall oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) feststellen, ob ein bösartiger Tumor in der Prostata vorhanden ist?
Ultraschall oder MRT können nur Hinweise auf ein Prostatakarzinom geben. Die endgültige Diagnose kann man nur durch eine feingewebliche Untersuchung des Gewebes stellen. Das heißt, ein Pathologe muss sich die Zellen unter dem Mikroskop anschauen.
Welcher Arzt führt die Biopsie durch und muss ich dafür in eine Arztpraxis oder in ein Krankenhaus?
Die Biopsie wird ambulant in der Arztpraxis von einem Urologen durchgeführt. Männer können anschließend wieder nach Hause gehen. Sollte der Arzt die Biopsie selbst nicht anbieten, kann er auf einen Kollegen verweisen. Ins Krankenhaus muss man dafür nicht.
Was kommt bei einer Biopsie auf mich zu?
Auch wenn bei einer Biopsie nur ganz feine Stanzen entnommen werden, ist das ein invasiver Eingriff mit gewissen Risiken. Es kann zum Beispiel notwendig sein, vorab Medikamente abzusetzen oder umzustellen, um das Risiko der Blutung zu minimieren. Männer müssen sorgfältig und umfassend über den Eingriff, den Ablauf und die möglichen Folgen aufgeklärt werden.
Soll ich mich einer solchen Biopsie unterziehen, auch wenn ich keine Beschwerden habe?
Ja, denn Prostatakrebs verursacht erst in einem sehr späten Stadium Symptome. Wir wollen den Krebs aber möglichst in einem frühen Stadium diagnostizieren.
Wie schnell sollte die Biopsie stattfinden - ist Eile geboten?
Eile in dem Sinne nicht. Aber die Untersuchung sollte dennoch zeitnah geplant und durchgeführt werden, um den Verdacht möglichst bald zu bestätigen oder auch auszuräumen.