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Pathologie: Was passiert mit der Prostata nach der OP? Im Video erklärt!
17. Februar 2022 | von Martina HäringAktualisiert und medizinisch geprüft am 17.2.2022 Ingrid Müller, Chefredakteurin und Medizinjournalistin |
Was passiert mit der Prostata nach einer Operation? Riskieren Sie mit unserem Video einen Blick hinter die Kulissen des Pathologischen Instituts der Uni Würzburg und begleiten Sie eine Prostata auf ihrem Weg zum Befund – in 6 Schritten!
EIne Operation – die radikale Prostatektomie – ist bei Prostatakrebs eine wichtige Behandlungsmöglichkeit. Dabei entfernen Ärzte und Ärztinnen die Prostata samt angrenzender Lymphnoten im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs. Der Operateur schickt das entfernte Gewebe anschließend in die Pathologie, um es weiter untersuchen zu lassen. Dort nimmt ein Pathologe oder eine Pathologin das erkrankte Organ genauestens unter die Lupe. Sie wollen wissen, was dort genau passiert und wie Pathologen vorgehen? Dann schauen Sie dem Arzt im Video über die Schulter!
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1. Die Prostata kommt in der Pathologie an
Die Prostata kommt in einem Plastikgefäß verpackt in der Pathologie an. Zunächst begutachtet ein Arzt oder eine Ärztin die entnommene Vorsteherdrüse mit bloßem Auge und prüft sie nach verschiedenen Kriterien:
- Ist die Prostata vergrößert oder besitzt sie normale Maße?
- Ist das komplette Organ mitsamt den Samenblasen vorhanden?
- Gibt es irgendwelche Auffälligkeiten?
Dann bestimmt und dokumentiert der Arzt in der Pathologie die genaue Größe und das Gewicht der Prostata. Im Anschluss bereitet er sie für die feingewebliche Untersuchung speziell auf.
2. Der Grobschnitt
Die Pathologin markiert die Prostata zur besseren Orientierung und Zuordnung farblich. Dann schneidet sie aus allen Bereichen des Organs Teile heraus und platziert sie in entsprechend beschriftete Kunststoffkapseln. In diesen Kapseln geht es für die Prostata in der Pathologie weiter zur Einbettung.
3. Ein Bett aus Paraffin
Über Nacht wird den Prostatastückchen das Wasser entzogen. Im nächsten Schritt werden die Teile der Prostata in Paraffin eingebettet. Dafür entnimmt eine Laborfachkraft ein Gewebestückchen aus der Kunststoffkapsel und legt es in ein Metallschälchen mit flüssigem Paraffin. Um eine Verwechslung des Präparates in der Pathologie auszuschließen, markiert sie es erneut mit der Patientennummer und lässt es auskühlen.
4. Hauchdünne Scheibchen schneiden
Die in Paraffin gegossenen Blöcken werden in der nächsten Station in hauchdünne Scheibchen geschnitten: Mit einer speziellen Vorrichtung schneidet ein Messer Häutchen von ein bis zwei Mikrometern Dicke vom Block ab. Zum Vergleich: Ein Haar ist ungefähr 50 Mikrometer dick!
Die Labormitarbeiterin nimmt die Scheibchen vorsichtig mit einem Pinsel von der Schneidevorrichtung und legt sie in ein Wasserbad. Dann zieht sie diese auf einen Objektträger – ein rechteckiges Stück Glas – auf.
Je Prostata werden 20 Paraffinblöcke gegossen, und aus jedem Paraffinblock wird nun ein Scheibchen weiterverarbeitet.
5. Es kommt Farbe ins Spiel
Nach einem Trockengang färbt eine Maschine das hauchdünne Scheibchenpräparat an: Die Hämatoxilin-Eosin-Färbung – oder kurz HE-Färbung – lässt die unterschiedlichen Bestandteile der Zellen unter dem Mikroskop rot und blau erscheinen. Ein weiterer Automat versieht das Präparat mit einem Deckel – und dann geht es auch schon weiter zum Pathologen.
6. Unter dem Mikroskop
Schließlich landet ein Tablett mit hauchdünn geschnittenen, gefärbten und auf Glasscheibchen aufgezogenen Prostatateilchen auf dem Tisch des Pathologen. Er sieht sich die einzelnen Präparate unter dem Mikroskop an und kann deutliche Unterschiede zwischen den gesunden Prostatadrüsen und dem bösartig veränderten Gewebe erkennen.
7. Pathologischer Befund
Was der Pathologe bei der Befundung beachten muss, wie er vorgeht und welche Schlüsse er daraus zieht, erfahren Sie in diesem Video-Interview.