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Frauen leiden bei Prostatakrebs mit
09. April 2018 | von Martina HäringÜber das Befinden von Männern mit Prostatakrebs gibt es viele Studien. Wie es den Partnerinnen geht, ist noch kaum untersucht. Eine dänische Studie bringt etwas Licht ins Dunkel.
Wenn der Mann Prostatakrebs hat, ist das auch für die Partnerinnen eine große Belastung. Ihnen widmete sich eine Studie aus Dänemark, die kürzlich veröffentlicht wurde. Viele der befragten Frauen fühlten sich isoliert, hatten Ängste und machten sich Sorgen über die mit der Erkrankung einhergehenden Veränderungen in ihrem Leben. Die Studie befragte Frauen von Männern mit metastasiertem Prostatakrebs, die eine Hormontherapie bekamen. Sie ist eine der ersten Studien, die sich mit den Ehefrauen von Prostatakrebs-Patienten befasst hat.
Hormontherapie mit Nebenwirkungen
Metastasierter Prostatakrebs ist oft nicht mehr heilbar. Ärzte behandeln ihn dann mit Medikamenten, die dem Tumor männliche Sexualhormone entziehen. So bremsen sie das Tumorwachstum. Allerdings hat die Behandlung auch einige Nebenwirkungen, zum Beispiel Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue), allgemeine Schwäche und Verlust des sexuellen Verlangens (Libido). Wie sich Prostatakrebs und die Behandlung auf die betroffenen Männer auswirkt, sei in der Vergangenheit intensiv erforscht worden. Aber es gebe bislang kaum Studien, die sich damit befassen, was die Krankheit für deren Partnerinnen bedeutet, beklagen die Autoren der Studie.
Prostatakrebs führt zur sozialen Isolation
Die dänischen Wissenschaftler hatten insgesamt 56 Frauen nach ihrem eigenen Befinden befragt. 26 von ihnen (46 Prozent) gaben an, dass die Erkrankung ihres Partners auch ihre eigene Gesundheit in Mitleidenschaft zieht. Acht Frauen, die die Forscher zufällig ausgewählt hatten, befragten sie eingehender. Sie fanden heraus, dass sich vor allem die Frauen, bei deren Partnern der Prostatakrebs schon weiter fortgeschritten war, sozial isoliert fühlten. Denn aufgrund der Erschöpfungssymptome ihrer Partner konnten sie nichts mehr gemeinsam unternehmen. „Weil er so viel schläft, besuchen wir unsere Familien und Freunde nicht mehr. Und wir haben auch nicht mehr oft Gäste“, sagte etwa eine Studienteilnehmerin.
Frauen fühlen sich alleine in der Beziehung
Wegen der mangelnden Belastbarkeit ihrer Ehemänner fühlten sich die Frauen alleine und auf sich gestellt, obwohl sie in einer Beziehung lebten. Auch dass die Männer ihre gewohnten Aufgaben nicht mehr übernehmen konnten, trug zum Unsicherheitsgefühl der Frauen bei. Alle Frauen hatten Angst, dass ihre Männer im Laufe der Erkrankung unter Schmerzen leiden würden.
Die Autoren der Studie weisen auch darauf hin, dass sie nur eine kleine Gruppe von Frauen untersucht hätten. Die Ergebnisse seien jedoch eine wichtige Grundlage für weitere Studien mit mehr Teilnehmerinnen.