Wie finde ich die richtige Klinik für Prostatakrebs?
In Deutschland gibt es zertifizierte Zentren, die auf die Behandlung von Prostatakrebs spezialisiert sind. So suchen und finden Sie die beste Klinik für Prostatakrebs!
A | Welche Klinik eignet sich für mich bei Prostatakrebs?
Wer an Prostatakrebs erkrankt ist, braucht eine Behandlung von Spezialisten, die sich gut mit Tumorerkrankungen auskennen und viel Erfahrung mit diesen haben. Gehen Sie nicht in das nächstbeste Kreiskrankenhaus, sondern nehmen Sie sich Zeit, um Informationen zu sammeln. Nicht nur die Qualität der Krebsbehandlung spielt eine Rolle, sondern auch Ihre individuellen Berdürfnisse, Wünsche und Vorstellungen sind wichtig. Sie sollten sich in der gewählten Klinik gut betreut und aufgehoben fühlen!
Welche Klinik ist auf Prostatakrebs spezialisiert?
© sasint/Pixabay
7 Tipps für die Kliniksuche bei Prostatakrebs:
1. Erfahrung mit Prostatakrebs
Die Klinik sollte Erfahrung mit Prostatakrebs haben. Jede gute Klinik veröffentlicht einmal jährlich einen Qualitätsbericht, den Sie im Internet finden. Aus diesem ersehen Sie, wie viele Patienten mit Prostatakrebs die Klinik pro Jahr behandelt hat. Sie sollte also nicht nur einige Male mit Prostatkrebspatienten zu tun haben. Wichtig ist dies zum Beispiel, wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist. Sie benötigen einen erfahrenen Operateur, der eine radikale Prostatektomie schon häufiger durchgeführt hat.
2. Zertifizierte Krebszentren
In Deutschland gibt es seit einigen Jahren zertifizierte Krebszentren für verschiedenste Tumorarten, die hohe Qualitätsstandards erfüllen müssen. Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) verleiht nach einer Prüfung der Klinik das Zertifikat. Eine Liste der Prostatakrebszentren finden Sie unter OncoMap. Über die Stichwortsuche können Sie nach „Prostatakrebs“, „Wohnort“ oder „Postleitzahl“ nach Kliniken in Ihrer Umgebung suchen. Auch der Dachverband der Prostatazentren Deutschland e.V. (DVPD) vergibt Zertifikate für Prostatazentren, die auf Prostataerkrankungen spezialisiert sind.
3. Team aus mehreren Spezialisten!
Bei Prostatkrebs brauchen Sie nicht nur einen einzigen Arzt! Vielmehr arbeiten mehrere Ärzte unterschiedlichster Fachrichtungen, Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Sozialarbeiter und Psychoonkologen eng im Team zusammen. „Interdisziplinär“ ist der Fachbegriff dafür. Diese beraten sich eng miteinander und stimmen alle Behandlungsmaßnahmen gemeinsam ab.
4. Behandlungen mit nachwiesener Wirksamkeit
Eine gute Klinik orientiert sich bei den angebotenen Krebstherapien an etablierten, schulmedizinischen Behandlungsempfehlungen und den Leitlinien. Das bedeutet, dass die Wirksamkeit der Therapien ausreichend in Studien nachgewiesen ist (evidenzbasierte Medizin oder engl. „evidence based medicine“).
5. Klinik mit Ambulanz
Die Klinik sollte über eine ambulante Abteilung verfügen. Einige Krebsbehandlungen und Untersuchungen können Sie nämlich auch ohne stationären Aufenthalt in der Klink durchführen, etwa eine Chemotherapie oder Strahlentherapie. Auch die Nachsorge ist in vielen Fällen ambulant möglich. Sie fahren morgens in die Klinik und abends wieder zurück.
6. Wohnortnähe
Viele wünschen sich ein Krankenhaus, das nahe ihres Wohnortes liegt und verkehrstechnisch gut erreichbar ist. So besteht die Chance, dass Freunde und Angehörige zu Besuch kommen. So verständlich dieses Kriterium ist – wichtiger ist die Qualität der Krebsbehandlung. So gibt es viele Krebspatienten, die viele Kilometer Anfahrt in Kauf nehmen und sich in einer Klinik fern von ihrem Wohnort behandeln lassen.
7. Klinik mit Zulassung
Die Klinik sollte als reguläres Krankenhaus zugelassen sein, damit die gesetzlichen Krankenkassen die Behandlungskosten tragen. Diese Angabe finden Sie im Qualitätsbericht.
Kliniksuche im Internet
Diese Webseiten bieten Suchen nach Kliniken und Ärzten an – je nach Wohnort und Postleitzahl:
B | Wer kann mir bei der Kliniksuche helfen?
Ihr behandelnder Arzt
Ihre behandelnder Arzt ist die Informationsquelle Nummer eins. Sie können davon ausgehen, dass Sie nicht sein erster Krebspatient sind. So hat er mit verschiedenen Kliniken sicher schon Erfahrungen gesammelt und kann Ihnen eine Empfehlung geben. In der Regel hat er schon von vielen Patienten Rückmeldungen bekommen. Zudem hat er einen guten Überblick und weiß, auf welche medizinischen Kriterien es bei der Kliniksuche ankommt.
Klinik für Prostatakrebs finden: Das Internet hilft!
© Pexels/Pixabay.com
Im Umfeld nachfragen
Sie sind nicht der einzige Mann mit Prostatakrebs! Hören Sie sich bei Bekannten, Kollegen und Freunden um. Vielleicht haben sie bisher nicht offen darüber gesprochen – aber viele haben in ihrem Umfeld einen Menschen, der an Krebs erkrankt sind. Vielleicht nützen Ihnen die Tipps von anderen und Sie gewinnen neue Einblicke. Allerdings lassen sich indivduelle, einzelne Erfahrungen nicht unbedingt verallgemeinern und auf jeden Menschen übertragen. Was für den einen richtig ist, kann für den anderen falsch sein.
Die Krankenkasse
Fragen Sie auch bei Ihrer Krankenkasse nach. Sie haben Informationen darüber, welche Kliniken auf Prostatakrebs spezialisiert sind. Außerdem wissen sie, welche Leistungen die Kliniken anbieten. Die Krankenkassen sind sogar gesetzlich verpflichtet, Ihnen Informationen zu geben und Sie bei der Suche nach Spezialisten und Kliniken zu unterstützen. Werfen Sie einen Blick auf die Homepage der Krankenkasse oder rufen Sie bei Ihrer Geschäftsstelle vor Ort oder bei der Hotline an.
Patientenverbände und Selbsthilfegruppen
Patientenverbände und Selbsthilfegruppen bieten ebenfalls Informationen zu Prostatakrebs und Prostataerkrankungen. Fragen Sie dort nach, welche Kliniken und Ärzte für die Behandlung besonders geeignet sind. Eine gute Anlaufstelle für Adressen rund um Prostatakrebs ist der Bundesverband Prostata Selbsthilfe e.V.
Weiße Liste
Die Weisse Liste der Bertelsmann-Stiftung bietet eine besondere Suchfunktion an. Über diese können Sie Kliniken recherchieren, die auf bestimmte Krankheitsbilder spezialisiert sind. Hier erfahren Sie nicht nur, welche Kliniken in Ihrer Umgebung Prostatakrebs behandeln, sondern finden auch übersichtliche Informationen zu Fallzahlen, der Patientenzufriedenheit und weiteren Kriterien.
Qualitätsberichte der Kliniken
Kliniken sind gesetzlich dazu verpflichtet, regelmäßig Qualitätsberichte zu veröffentlichen. Darin steht unter anderem:
- Die Anzahl der Patienten mit verschiedenen Krankheitsbildern, welche die Klinik behandelt hat.
- Die Anzahl bestimmter Operationen, die sie durchgeführt hat.
- Die Häufigkeit der aufgetretenen Komplikationen, z.B. Inkontinenz oder Erektile Dysfunktion nach einer radikalen Prostatektomie.
Ein Wermutstropfen ist, dass die Qualitätsberichte sehr umfangreich und für Laien oft kaum verständlich sind. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G‑BA) bietet deshalb eine „Übersetzungshilfe“ und Tipps, wie Sie die Berichte nutzen. Ein Glossar erklärt Ihnen die wichtigsten Fachbegriffe des medizinischen „Kauderwelschs“.
Die Website der Klinik
Fast alle Kliniken in Deutschland betreiben heute Webseiten, auf denen sie ihre Fachbereiche, Spezialgebiete, Leistungen und das Team vorstellen. Viele bieten zudem Bildergalerien, über die Sie einen optischen Eindruck von der Klinik gewinnen können. Suchen Sie auf der Webseite, ob die Diagnostik und Behandlung von Prostatakrebs zu den Spezialgebieten der Klinik gehört.
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Welche Behandlung ist für mich geeignet?
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Prostatakrebs wächst häufig langsam. Nicht in jedem Fall sind Operationen oder andere einschneidende Behandlungen nötig.
Reha und Nachsorge nach dem Klinikaufenthalt
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Immer wieder fragen betroffene Patienten, ob nach der Behandlung eines Prostatakarzinoms eine Reha notwendig ist. Pauschal lässt sich das kaum beantworten.