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Strahlentherapie bei Prostatakrebs – Vorteile und Nachteile
07. August 2022 | von Andrea CzyganDie Strahlentherapie ist eine wichtige Behandlungsmöglichkeit für Männer mit Prostatakrebs. Wir sprachen mit Prof. Michael Flentje, welche Vor- und Nachteile sie hat und für welchen Mann sie sich eignet. Interview von Andrea Czygan
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Herr Prof. Flentje, worin sehen Sie die Vor- und Nachteile der Strahlentherapie bei der Behandlung von Prostatakrebs?
Beim lokal begrenzten Prostatakarzinom gibt es heute zwei Hauptmöglichkeiten der Behandlung, nämlich die Operation und Bestrahlung. Was besser ist, das ist derzeit eine kontrovers diskutierte Frage. Wenn man auf einen zeitlichen Horizont von zehn bis 15 Jahren schaut, sind diese beiden Therapien statistisch gleichwertig, was die Heilungsmöglichkeiten angeht. Ob dies für den einzelnen Mann so gilt, ist immer die Abwägung zwischen dem Patienten und seinen Behandlern. Da gibt es Kriterien, die vielleicht eher für die Operation und andere, die vielleicht eher für die Bestrahlung sprechen.
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Die Strahlentherapie hat den Vorteil: Es blutet nicht, es ist keine Operation und auch kein Krankenhausaufenthalt nötig. Es gibt praktisch keine Nebenwirkungen bezüglich der Kontinenz und die Potenz lässt sich häufiger erhalten als nach einer Operation. Allerdings nicht immer, das muss man auch fairerweise sagen.
Die Nachteile sind, dass die Bestrahlung relativ lange dauert und es verzögerte Nebenwirkungen gibt. Bei drei bis fünf Prozent kann es aus der Blase oder dem Darm bluten. Das geht auch irgendwann wieder weg, ist aber unangenehm.
Über welchen Zeitraum erstreckt sich die Strahlentherapie?
Das ist heute sehr im Fluss. Bis vor fünf Jahren war der Standard, dass die Bestrahlung bis zu acht Wochen dauerte. Heute kann man aufgrund der besseren Strahlentherapietechniken die Dosis stärker konzentrieren und sie sicherer anwenden. Wir können also in weniger Fraktionen gleich sicher und wirksam behandeln.
Das heißt: Die Behandlungszeiten verkürzen sich. Heute ist es bei uns Standard, dass wir nur noch sechs oder sogar nur vier Wochen bestrahlen. Ich bin sicher, die Zeiten werden sich noch weiter verkürzen und es wird allgemein weniger lang bestrahlt werden.
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Gibt es Männer mit Prostatakrebs, für die sich die Bestrahlung besonders gut eignet?
Die Frage ist ja immer, was ist die Alternative? Es ist die Operation. Hier besteht eigentlich unter Medizinern die Einigkeit, dass bei älteren Männern mit mehr Begleiterkrankungen und höherem Operationsrisiko die Bestrahlung vielleicht etwas höher zu werten ist. Bei den jüngeren Männern, die noch ein relativ langes Leben vor sich haben, ist die Operation vielleicht die bessere Behandlung. Nach diesen Kriterien muss man individuell bei jedem Mann abwägen.