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Aktive Überwachung bei Prostatakrebs

02. September 2025 | von Ingrid Müller
Aktualisiert und medizinisch geprüft am 2.9.2025
von Ingrid Müller, Chefredakteurin und Medizinjournalistin

Die Aktive Überwachung bedeutet, dass der Tumor nur beoachtet und regelmäßig kontrolliert wird. Lesen Sie, wie die Strategie der „Active Surveillance“ funktioniert und wann sie geeignet ist.

Kurzüberblick

  • Was ist Aktive Überwachung? Tumor wird nur in regelmäßigen Zeitabständen kontrolliert, aber nicht aktiv behandelt, beispielsweise mittels Operation; Strategie zielt auf die Heilung ab, die noch zu jedem Zeitpunkt möglich ist.
  • Für wen? Nach neuen Leitlinie als ausschließliche Strategie bei  Prostatakrebs mit niedrigem Risikoprofil empfohlen (keine lokale Therapie mehr); bei lokal begrenztem Prostatakarzinom mit intermediärem (mittlerem) Risikoprofil in ausgewählten Fällen; nicht bei ungünstigem Risikoprofil und lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom
  • Was beinhaltet Aktive Überwachung? Multiparametrische MRT (mpMRT), regelmäßige Biopsien, PSA-Tests, Tastuntersuchung – aktive Überwachung wird abgebrochen, wenn der Prostatakrebs weiter wächst
  • Vorteile: Weniger Überdiagnosen (Prostatakrebs würde zu Lebzeiten nicht gefährlich), weniger Übertherapien (keine Behandlungen, die man vielleicht nicht braucht); keine Nebenwirkungen wie Inkontinenz oder Erektile Dysfunktion durch aktive Krebsbehandlung, nach heutigem Kenntnisstand eine sichere Methode
  • Nachteile: Kann die Psyche belasten, häufige Besuche in der Arztpraxis und Untersuchungen

Was ist Aktive Überwachung? 

Die Aktive Überwachung oder im Englischen „Active Surveillance“ ist eine Behandlungsstrategie bei Prostatakrebs, bei der Ärztinnen und Ärzte zunächst auf eine Krebsbehandlung wie eine Operation oder Strahlentherapie verzichten. Diese Therapien können mit einigen Nebenwirkungen verbunden sein. Ziel der Aktiven Überwachung ist es, eine Übertherapie zu vermeiden. Stattdessen beobachten und kontrollieren sie den Tumor nur in regelmäßigen Abständen, zum Beispiel durch eine Messung des PSA-Wertes, einer Gewebeentnahme (Biopsie) oder bildgebenden Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT). Ärztinnen und Ärzte überprüfen, ob der bösartige Tumor in der Prostata seine biologischen Eigenschaften verändert hat,  ob er weiter wächst oder ob sich ruhig verhält. Im letzten Fall lässt sich die Active Surveillance fortsetzen, ansonsten beginnt eine Krebsbehandlung. 

Geeignet ist die Aktive Überwachung besonders für Männer mit einem örtlich (lokal) begrenzten Prostatakrebs und einem Tumor mit niedrigem Risikoprofil. Diese Merkmale bedeuten, dass der Tumor wenig aggressiv und die Gefahr gering ist, dass er rasch weiter wächst. Die neue Leitlinie empfiehlt die Active Surveillance jetzt sogar als ausschließliche Vorgehensweise und als Standardtherapie – eine lokale Krebsbehandlung ist nun nicht mehr empfohlen. 

Wichtig: Eine Heilung ist bei der aktiven Überwachung jederzeit möglich. Denn: Verändert sich die Biologie des Tumors oder breitet sich der Prostatakrebs aus, handeln Ärztinnen und Ärzte sofort und beginnen mit einer Krebstherapie, die individuell auf jeden Mann zugeschnitten ist. Sie können sich übrigens auch selbst für Start einer aktiven Krebsbehandlung entscheiden.

Ernährung bei Aktiver Überwachung

Eine gesunde Ernährung kann dabei mithelfen, dass der Tumor nicht aggressiver und somit behandlungsbedürftig wird. 

Prostata Hilfe Deutschland: Gemüse, Gurken und Knoblauch
© Luiza/Pixabay

Aktive Überwachung – für wen?

Männer mit einem lokal begrenzten Prostatakarzinom des niedrigen Risikoprofils sollen jetzt ausschließlich aktiv überwacht werden und keine lokale Therapie mehr erhalten. Bei intermediärem Risikoprofil kann die Aktive Überwachung in manchen Fällen eine Option sein.

Diese Kriterien gelten laut der neuen Leitlinie:

  • Der Tumor ist lokal begrenzt und hat die Kapsel der Prostata noch nicht durchbrochen.
  •  Er ist wenig aggressiv und hat eine geringe Tendenz, fortzuschreiten und sich auszubreiten. Konkret heißt das: ISUP Gruppe 1 (siehe blauer Kasten), PSA-Wert  10 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) oder weniger sowie Tumorstadium cT1 und cT2a nach der TNM-Klassifikation.

 

Daneben ist die Aktive Überwachung ein Angebot für ausgewählte Männer mit lokal begrenztem Prostatakrebs (ISUP Gruppe 2) und einem günstigen Risikoprofil. Ob ein Mann in diese günstige Risikogruppe fällt, wird hängt von den speziellen Eigenschaften und Merkmalen der Krebszellen ab, von der sogenannten Histologie. Außerdem muss der Anteil am Gleason-Muster 4 gering sein.

Keine Aktive Überwachung ist laut Leitlinie empfohlen bei:

  • PSA-Werten ≥15 ng/ml
  • ISUP Gruppe 2 mit ungünstigem Risikoprofil oder ISUP Gruppe 3 bis 5 (Gleason-Score ≥7b)
  • Lokal fortgeschrittenem  Prostatakrebs (≥cT3 und/oder cN+) 

 

ISUP-Gruppe – was ist das?

Die Internationale Gesellschaft für Urologische Pathologie (ISUP) teilt Prostatakarzinome in fünf ISUP-Gruppen (von 1 bis 5) ein. Eine  niedrige ISUP Gruppe bedeutet, dass der Tumor ist wenig aggressiv ist. Je höher die ISUP Gruppe ist, desto aggressiver ist der Prostatakrebs. 

Was beinhaltet die Aktive Überwachung von Prostatakrebs?

Lassen Sie sich vor dem Beginn der Aktiven Überwachung ausführlich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin informieren und beraten. Sie sollten alle Vorteile, Nachteile und Risiken kennen und sollten wissen, was auf Sie zukommt und was Sie beachten müssen. Teilen Sie auch Ihre Vorstellungen und Präferenzen mit, beteiligen Sie sich aktiv und bringen Sie sich mit ein. 

Ideal ist das Prinzip der „Partizipativen Entscheidungsfindung“ (engl. Shared Decision Making, SDM). Wichtig ist, dass Sie alle Zweifel, Unsicherheiten und Fragen auf den Tisch bringen – nur so können Sie anschließend hinter Ihrer gemeinsamen Entscheidung stehen! Sie können sich auch eine Zweitmeinung einholen, wenn Sie bezüglich des Therapievorschlags unsicher sind. Das ist Ihr gutes Patientenrecht.

Diese Behandlungsstrategie des Beobachtens erfordert eine intensive ärztliche Begleitung. Sie müssen regelmäßig Ihre Arztpraxis aufsuchen und den Tumor kontrollieren lassen. Dieser regelmäßige ärztliche Kontakt und eine sorgsame Tumorkontrolle sind  notwendig, weil der Tumor fortschreiten kann, ohne dass Sie dies durch Symptome bemerken. Im Verlauf der Aktiven Überwachung müssen Sie auch damit rechnen, dass Sie auf eine aktive Krebstherapie umsteigen müssen. 

Manche Männer brechen die Active Surveillance ab und wünschen sich selbst eine aktive Form der Behandlung. Der Hauptgrund: Sie befürchten, dass der Tumor fortschreitet und möchten durch eine aktive Krebsbehandlung mehr Sicherheit gewinnen.  Außerdem kann das Wissen, dass sich im Körper Krebs befindet, auch psychisch belastend sein. 

Interview: “Sicherheit  für Männer oft entscheidend”

Der Urologe Dr. Frank Schiefelbein erklärt, warum sich Männer unter der Aktiven Überwachung sicher fühlen können. 

Prostata Hilfe Deutschland: Grafik Prostata
(c) Aleks Che/Adobe Stock

Der Ablauf der Aktiven Überwachung lässt sich vereinfacht so beschreiben:

  • Vor dem Beginn sollte im Idealfall eine multiparametrische MRT (mpMRT) stattfinden. Diese soll die Sicherheit erhöhen, dass in der Prostatabiopsie kein Tumor mit einem hohen Risikoprofil übersehen wurde.
  • Der PSA-Wert sollte nach dem Beginn der Aktiven Überwachung sowie innerhalb der ersten zwei Jahre bei ISUP Gruppe 1 alle sechs Monate und bei ISUP Gruppe 2 alle drei Monate bestimmt werden.
  • Erste Kontrollbiopsie (Re-Biopsie): Bei Männern, die sich zu Beginn einer mpMRT unterzogen haben,  soll eine erneute MRT in Kombination mit einer gezielten und systematischen Biopsie nach 12 bis 18 Monaten erfolgen. Bei Männern ohne eine anfängliche mpMRT soll diese innerhalb von sechs Monaten stattfinden. 
  • Weitere gezielte und systematische Biopsien sollten – je nach Ergebnissen aus der ersten Re-Biopsie, den MRT-Bildern und den PSA-Werten – durchgeführt werden. Empfohlen ist die Gewebeentnahme jedoch spätestens alle drei Jahre innerhalb der ersten zehn Jahre der Aktiven Überwachung.
  • Bei einem  deutlichen PSA-Anstieg (Verdopplungszeit weniger als drei  Jahre) sollten Ärztinnen und Ärzte eine erneute mpMRT mit einer gezielten und systematischen Re-Biopsie vornehmen. Eine alleinige Erhöhung des PSA-Wertes und/oder eine Schädigung (Läsion), die in der mpMRT nachweisbar ist, sind kein Grund für den  Abbruch der Aktiven Überwachung.

 

Die Aktive Überwachung sollte beendet werden, bei:

Was sind die Vorteile der Aktiven Überwachung?

Ein wesentliches Ziel der Aktiven Überwachung ist es, Überdiagnosen und Übertherapien zu vermindern.  Der ausschließliche Einsatz der Aktiven Überwachung und der Verzicht auf lokale Therapien bei örtlich begrenzten Prostatakarzinomen mit niedrigem Risiko soll diesem Ziel jetzt Rechnung tragen, denn in dieser Gruppe ist die Zahl der Übertherapien am höchsten.

Prostatakrebs wächst oft langsam und ist wenig aggressiv. Zu Lebzeiten würde der Tumor vielen Männern vermutlich gar keine Probleme bereiten. Nicht alle bösartigen Prostatatumore bedürfen daher einer sofortigen Behandlung. Im Rahmen der Krebsfrüherkennung finden Ärztinnen und Ärzte zudem vermehrt Prostatakarzinome in frühen Stadien. Hier besteht ebenfalls die Gefahr der Überdiagnose und Übertherapie. 

Schon gewusst?

  • Von Überdiagnose spricht man, wenn Prostatakarzinome entdeckt werden, die einen Mann nicht in seiner Lebenserwartung einschränken würden. 
  • Solche Prostatakarzinome zu behandeln, bedeutet wiederum eine Übertherapie. Männer erhalten dann eine Krebstherapie, die sie womöglich nicht gebraucht hätten und die mehr schadet als nutzt (also Nebenwirkungen verursacht). 


Alle auf Heilung abzielenden (kurativen) Therapien bei einem Prostatakarzinom wie eine Operation oder Bestrahlung sind bergen das Risiko von Nebenwirkungen und können mit Einbußen in der Lebensqualität verbunden sein. Bekannt ist zum Beispiel, dass die Erektile Dysfunktion und Inkontinenz vielen Männern die Lebensfreude raubt und ihr Wohlbefinden beeinträchtigt. Auch die Partnerinnen und Partner leiden meist mit, wenn das Sexualleben beeinträchtigt ist.  Ein wesentlicher Vorteil der Active Surveillance ist, dass diese und andere Nebenwirkungen zunächst entfallen. 

Wenn der Prostatakrebs weiter wächst, können Sie jederzeit eine Behandlung beginnen. Auch wenn Sie sich plötzlich unsicher sind, können Sie die Aktive Überwachung abbrechen und mit einer Behandlung anfangen. Bei der aktiven Überwachung bleibt jederzeit die Möglichkeit auf Heilung bestehen.

Zusammengefasst: Die Aktive Überwachung kann die Lebensqualität erhöhen, schmälert aber nicht die Heilungschancen und steigert auch nicht das Sterberisiko. 

Active Surveillance versus Watchful Waiting – was ist was?

  • Nicht zu verwechseln ist die Strategie der „Active Surveillance“ mit dem „Abwartenden Beobachten“, im Englischen „Watchful Waiting“. Diese Maßnahme zielt nicht auf die Heilung des Prostatakrebses ab. Ärztinnen und Ärzte kontrollieren den Tumor nicht in regelmäßigen Zeitabständen, sondern sie behandeln nur Symptome. 
  • Geeignet ist das Watchful Waiting zum Beispiel für Männer mit Prostatakrebs, die eine geschätzte Lebenserwartung von unter zehn Jahren haben oder bei denen keine Heilung mehr möglich ist.
  • Die Aktive Überwachung und das Watchful Waiting sind eine Möglichkeit, wenn die Krebsbehandlung eine stärkere Belastung bedeuten würde als die Tumorerkrankung selbst.

 

Welche Nachteile hat die Aktive Überwachung?

Die Aktive Überwachung besitzt auch einige Nachteile. So kann das Wissen um einen bösartigen Tumor in der Prostata Männer im Alltag seelisch belasten. Die Tatsache, dass der Krebs nicht verschwunden ist, sondern weiterhin in der Prostata schlummert, beunruhigt einige Männer.

Ein weiterer Nachteil ist, dass Sie regelmäßig und in engen Zeitabständen Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen und den Tumor kontrollieren lassen müssen. Um Untersuchungen wie PSA-Test, Tastuntersuchung, Biopsien (auch sie hat Nebenwirkungen) und mpMRT kommen Sie nicht herum.

Auch wenn die Aktive Überwachung als sichere Strategie gilt: Es bleibt ein gewisses Restrisiko, dass der Prostatakrebs unbemerkt fortschreitet und dann schlechter behandelbar ist.

  FAQs: Aktive Überwachung

Wie lange dauert die Aktive Überwachung bei Prostatakrebs?

Die Dauer der Aktiven Überwachung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Am wichtigsten ist die Frage, ob der Tumor seine Eigenschaften verändert hat oder weiter wächst. Dann wird die Active Surveillance abgebrochen und mit einer aktiven Krebsbehandlung begonnen. Wie lange sie dauert, hängt aber auch vom Wunsch eines Mannes ab. Manche haben Angst und möchten lieber auf eine Krebstherapie umsteigen. 

Wie hoch ist die Lebenserwartung bei Prostatakrebs unter Aktiver Überwachung?

Wie hoch die Lebenserwartung eines Mannes mit Prostatakrebs ist, der sich einer aktiven Überwachung unterzieht, lässt sich nicht pauschal beziffern. Die Aktive Überwachung schränkt die Lebenserwartung jedenfalls nicht ein, denn: Wenn der Tumor wächst, beginnt sofort eine Krebsbehandlung. Die Lebenserwartung hängt auch von zusätzlichen Faktoren wie dem Alter und allgemeinen Gesundheitszustand ab. Manche Männer sterben nicht an ihrem Prostatakrebs, sondern an einer ganz anderen Erkrankung.  

Welche Erfahrungen gibt es mit der Aktiven Überwachung von Prostatakrebs?

Die Erfahrungen mit der Aktiven Überwachung bei Prostatakrebs können individuell verschieden sein. Manche Männer schätzen es, dass sie keine Nebenwirkungen haben, zum Beispiel eine Erektile Dysfunktion oder Inkontinenz. Für andere wiegen dagegen die häufigen Arztbesuche, Untersuchungen und die Angst schwerer, dass der Tumor fortschreiten könnte.

Welche neuen Erkenntnisse gibt es zur Aktiven Überwachung?

Neue Erkenntnisse lassen den Rückschluss dazu, dass die Aktive Überwachung eine sichere Strategie bei Prostatakrebs ist und das Sterberisiko gering ist. Dies bestätigte eine kürzlich veröffentlichte Langzeitstudie über 18 Jahre. Bei lokal begrenztem Prostatakrebs mit einem niedrigen Risikoprofil ist die Active Surveillance daher jetzt in der Leitlinie als ausschließliche Strategie empfohlen. Sie wird statt einer  lokalen Behandlung eingesetzt.  

Welche Risiken gibt es, wenn der Prostatakrebs nicht sofort behandelt wird?

Manche Prostatakarzinome sind lokal begrenzt, wenig aggressiv und wachsen langsam. Daher können Sie sich für die Strategie der Aktiven Überwachung entscheiden. Der Prostatakrebs wird dann nicht sofort behandelt, sondern steht unter regelmäßiger Beobachtung. Wächst er, beginnt die Behandlung. Die Risiken sind meist gut abzuschätzen. Auch wenn die Überwachung als zuverlässig gilt – es gibt ein Restrisiko, dass der Prostatakrebs fortschreitet, ohne dass dies bemerkt wird.  

Welche Symptome muss ich bei der Aktiven Überwachung selbst beobachten?

Grundsätzlich sollten Sie auf alle Symptome achten, die neu auftreten, nicht wieder abklingen oder sich verschlechtern. Solche Symptome können zum Beispiel Probleme beim Wasserlassen, verstärkter Harndrang, Blut im Urin oder ein ungewollter Gewichtsverlust sein. Suchen Sie immer ärztliche Hilfe bei Symptomen, die Ihnen unbekannt sind oder Sie beunruhigen. 

Kann ich noch eine heilende Therapie machen, wenn sich der Prostatakrebs ändert?

Ja, die Aktive Überwachung hat immer die Heilung des Prostatakarzinoms zum Ziel. Sie können jederzeit noch eine heilende Therapie machen, zum Beispiel eine Operation oder Strahlentherapie. Die Aktive Überwachung gilt als sichere Strategie, die die Heilungschancen nicht vermindert und auch das Sterberisiko nicht steigert.

Wie hoch ist das Risiko, dass sich der Prostatakrebs verschlechtert oder er Metastasen bildet?

Dieses Risiko, dass der Prostatakrebs wächst oder Metastasen (zum Beispiel Knochen, Leber, Lunge) lässt sich nicht allgemein und exakt beziffern. Die Aktive Überwachung kommt nur bei Prostatakarzinomen in Frage, die auf die Prostata begrenzt sind, wenig aggressiv sind und langsam wachsen. Hier ist das Risiko gering, dass der Tumor rasch wächst, sich ausbreitet und Metastasen bildet. Außerdem gilt: Schreitet er fort oder verändert er seine Eigenschaften, setzt sofort die Krebsbehandlung ein. 

Kann ich während der Aktiven Überwachung ein normales Leben führen?

Sie können während der Aktiven Überwachung ein weitgehend normales Leben führen und Ihrem Alltag und Beruf nachgehen. Eine Einschränkung ist, dass Sie häufiger Ihre Arztpraxis besuchen müssen, um den Prostatakrebs kontrollieren zu lassen. Sie müssen sich regelmäßig mehreren Untersuchungen unterziehen. Manche Männer empfinden das Wissen als Einschränkung, dass der Prostatakrebs nicht weg, sondern weiterhin im Körper ist. 

Kann ich jederzeit selbst entscheiden, die Aktive Überwachung zu beenden?

Sie können sich auch selbst dafür entscheiden, die Aktive Überwachung zu beenden. Wichtig ist, dass Sie dies auf der Basis fundierter Informationen tun. Aus Studien ist bekannt, dass die Angst vor dem Krebswachstum für Männer ein Grund sein kann, um die Aktive Überwachung abzubrechen – auch, wenn dies aus medizinischen Gründen nicht nötig wäre. Lassen Sie sich also gut informieren und beraten. Der häufigste Grund für das Beenden der Überwachung ist das Fortschreiten des Tumors.

Quellen: