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Risiken einer Prostatabiopsie: Wie gefährlich ist sie?

17. Juni 2025 | von Redaktion Prostata Hilfe Deutschland - aktualisiert

Wie lassen sich Schmerzen, Blutung, Infektionen und andere Risiken bei einer Prostatabiopsie vermeiden? Dies erklärt der Urologe Dr. Frank Schiefelbein im Video-Interview.

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Herr Dr. Schiefelbein, besteht bei einer Biopsie nicht die Gefahr, dass sich einzelne bösartige Zellen lösen, in die Blutbahn gelangen und Metastasen verursachen?

Nein. Selbstverständlich will man durch die Biopsie nicht zur Verschlimmerung der Erkrankung beitragen. Deshalb wurden zu dieser Frage Studien gemacht, in denen man den Tumor radioaktiv markiert hat. So konnte man wissenschaftlich ausschließen, dass durch die Gewebeentnahme Zellen in den Körper streuen und sich Metastasen bilden.

Was sind die Risiken einer Prostatabiopsie?

Eine Prostatabiopsie besitzt einige andere Risiken. Zum einen besteht das Risiko der Blutung oder Nachblutung, Zum anderen gibt es ein Infektionsrisiko – das reicht von der Prostataentzündung (Prostatatitis) bis hin zur Blutvergiftung (Sepsis).

Wie lässt sich das Risiko einer Blutung bei der Biopsie vermindern?

Vor der Biopsie muss man immer klären, ob der Patient gerinnungshemmende („blutverdünnende“) Medikamente nimmt, zum Beispiel Acetylsalicylsäure oder Phenprocoumon. Diese Medikamente müssen dann unter Umständen vor Gewebeentnahme reduziert oder abgesetzt werden. Außerdem ist es wichtig, eine sogenannte Gerinnungsanamnese zu machen: Bekommt der Patient leicht blaue Flecken? Hat er schon einem bei einem anderen Eingriff, zum Beispiel wenn der Zahnarzt einen Zahn gezogen hat, verlängert geblutet? Das muss unbedingt vor dem Eingriff geklärt werden.

Wie kann man das Risiko für eine Infektion verringern?

Um eine Infektion bei der Prostatabiopsie  zu vermeiden, muss der Patient während des Eingriffs und noch einige Tage danach Antibiotika einnehmen. So kann man Keime abtöten, die möglicherweise bei der Gewebeentnahme von außen oder aus dem Darm in die Prostata beziehungsweise ins Blut verschleppt wurden. Deshalb ist das Infektionsrisiko bei diesem Eingriff auch glücklicherweise relativ gering.

Dann müssen sich Männer über die Biopsie keine Sorgen machen?

Letztlich müssen sich Männer keine großen Sorgen machen, aber sie sollten über die Risiken Bescheid wissen. Im Fall des Falles sollten sie  ärztliche Hilfe suchen. Daher ist die Aufklärung über die Biopsie auch so wichtig.

Ist eine Biopsie schmerzhaft?

Die Prostatabiopsie wird in der Regel in einer örtlichen ooder lokalen Betäubung durchgeführt – so ähnlich wie beim Zahnarzt. Dadurch ist der Eingriff für den Mann relativ wenig schmerzhaft. Er verspürt eher einen gewissen Druck, aber keine richtigen Schmerzen. Auf Wunsch kann die Biopsie auch unter einer Vollnarkose durchgeführt werden, aber in der Regel reicht die lokale Betäubung.

Was muss man nach der Biopsie beachten und wann sollte man zum Arzt?

Eventuell sollten Männer etwas mehr Flüssigkeit zu sich nehmen, um die Urinausscheidung zu erhöhen. Normal sind  leichte Nachblutungen, Bei stärkeren Nachblutungen sollten sie zum Arzt oder sogar in die Klinik gehen, um das abzuklären. Das gleiche gilt, wenn Fieber auftritt.

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