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Prostatasteine – Symptome und Behandlung
17. Dezember 2025 | von Ingrid Müller - Chefredakteurin, aktualisiert und medizinisch geprüftProstatasteine haben viele Männer, wenn sie älter werden. Doch kaum einer weiß davon, weil man sie nicht spürt. Alle Fakten zu Ursachen, Symptomen und Behandlungen bei Steinen in der Vorsteherdrüse.
Kurzüberblick
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Was sind Prostatasteine?
Prostatasteine sind kleine Kalkablagerungen, die sich innerhalb der Prostata aus dem Prostatasekret bilden. Sie sind in der Regel nur wenige Millimeter groß, etwa wie Hirsekörner. Aber auch deutliche größere Prostatasteine sind möglich. Mediziner und Medizinerinnen sprechen auch von “Corpora amylacea”. Übersetzt heißt das so viel wie „stärkeähnliche Körner“. Der englische Fachbegriff dafür ist „prostatic calculi“.
Manche Männer haben nur einen einzelnen Prostatastein, während sich bei anderen Hunderte davon bilden. Im Prinzip können die Steine in jedem Bereich der Prostata entstehen.
In den meisten Fällen bestehen die Prostatasteine aus Kalziumphosphat (Hydroxylapatit), das auch in den Knochen vorkommt. Sie sind meist bräunlich-grau gefärbt. Aber auch Steine aus Kalziumcarbonat-Phosphat, Kalziumoxalat-Monohydrat sowie eine Mischung aus beiden Typen kommen vor – wenn auch deutlich seltener. Meist verbinden sich diese Materialien noch mit Eiweißen. Mit Harnsteinen, die aus Harnsalzen bestehen, haben die Prostatasteine übrigens nichts zu tun.
Schon gewusst?
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Prostatasteine: Häufigkeit und Alter
Es gibt keine genauen Statistiken darüber, wie häufig Prostatasteine bei Männern vorkommen. Der Grund ist, dass sie meist unbemerkt und damit unentdeckt bleiben. Die Zahlen variieren in der Literatur beträchtlich: Zwischen 7 und 70 Prozent aller Männer sollen mit Prostatasteinen zu tun haben. Am häufigsten entdecken Ärztinnen und Ärzte sie jedoch bei Männern mit einer gutartigen Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) und einer Prostataentzündung. Meist entwickeln sich Verkalkungen der Prostata in höherem Alter.
Welche Arten von Prostatasteinen gibt es?
Medizinerinnen und Mediziner unterscheiden zwei Arten von Prostatasteinen – je nach dem Ort ihrer Entstehung:
Primäre endogene Prostatasteine
Diese Steine in der Prostata treten oft im Zusammenhang mit einer gutartigen Prostatavergrößerung auf. Auch eine chronische Prostataentzündung – die Prostatitis – kann der Grund für endogene Prostatasteine sein. Sie sind meist klein, dafür können es sehr viele Steine werden.
Sekundäre extrinsische Prostatasteine
Diese Steine bilden sich aus einem Kern, der mit dem Harnstrom aus den oberen Harnwegen in die Harnröhre verschleppt wird. Daher sind sekundäre Prostatasteine oft rund um die Harnröhre zu finden. Diese verläuft direkt durch die Mitte der Prostata. Zwischen der Harnröhre und der Vorsteherdrüse gibt es 15 bis 30 kleiner Kanäle, die auf diese Weise miteinander in Verbindung stehen. So gelangen Ausläufer der Steine in die Prostata.
Die Ursache ist für sekundäre Prostatasteine ist meist ein Rückfluss des Urins in die Prostata. Dieser kommt bei Männern mit neurogenen Blasenstörungen und chronischen Harnwegsinfektionen vor. Die Anzahl der extrinsischen Prostatasteine ist zwar meist geringer, dafür sind die Steine in der Prostata meist größer.
Prostatasteine: Ursachen und Risikofaktoren
Oft bilden sich Prostatasteine bei Männern in mittlerem oder höherem Lebensalter. Vor allem ab dem 50. Lebensjahr sind sie gehäuft zu finden. Das zunehmende Lebensalter ist also ein Risikofaktor für die Verkalkungen in der Vorsteherdrüse. Medizinerinnen und Mediziner vermuten, dass das Prostatasekret oder eine Entzündung der Prostata die feinen Kanälchen zwischen der Prostata und Harnröhre verengt oder sogar blockiert. Außerdem entstehen in der Prostata Hohlräume, in denen sich das Sekret staut. Das Drüsensekret dickt sich immer weiter ein und verkalkt schließlich – Prostatasteine entstehen.
Auch bei manchen Erkrankungen sind Prostatasteine gehäuft zu finden. Dazu gehören zum Beispiel:
- Gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie)
- Chronische Prostataentzündung (Prostatitis)
- Chronisches Beckenschmerzsyndrom (engl. chronic pelvic pain syndrome = CPPS)
- Prostatakrebs – wobei der Zusammenhang nicht eindeutig wissenschaftlich belegt ist. Ein Risiko scheint zu bestehen, wenn sich die Prostatasteine in der peripheren Zone der Vorsteherdrüse gebildet haben.
Prostatasteine: Symptome
Prostatasteine verursachen meist keine Symptome. So bemerken Männer die Verkalkungen in ihrer Vorsteherdrüse nicht. Ärztinnen und Ärzte entdecken die Prostatasteine meist zufällig im Rahmen anderer Untersuchungen, zum Beispiel beim transrektalen Ultraschall (TRUS). Diese Art der Sonografie kommt in der Diagnostik der gutartigen Prostatavergrößerung zum Einsatz. Prostatasteine gelten in der Regel als Teil des natürlichen Alterungsprozesses und werden daher nicht als klinisch bedeutsam, also behandlungsbedürftig, eingestuft. Bei manchen Männern können sie jedoch unangenehme Symptome hervorrufen.
Beispiele sind:
- Häufiges Wasserlassen in der Nacht oder am Tag, starker Harndrang oder unfreiwilliger Harnverlust
- Schmerzen im Becken, wenn die Prostatasteine im Zusammenhang mit einer chronischen Prostataentzündung stehen. Auch Schmerzen im unteren Rücken, Penis oder Damm sind möglich, wenn sie ausstrahlen.
- Störung der Blasenentleerung - selten bei sehr großen extrinsischen Prostatasteinen im Gebiet der Harnröhre.
- Harnwegsinfektionen und Prostataentzündung: Beide Erkrankungen bieten einen idealen Nährboden für Bakterien – dann können sich die Steine durch die Keime infizieren. Außerdem begünstigen die Bakterien einen Verschluss der feinen Sekretkanälchen der Prostata.
Steine in der Prostata können einige Folgen nach sich ziehen. Forscher diskutieren unter anderem Einbußen bei der Sexualfunktion. Eine Studie fand zudem heraus, dass die Prostatasteine die Wirksamkeit der antibakteriellen Behandlung bei einer chronischen Prostataentzündung vermindern und die Heilungschancen verschlechtern.
Prostatasteine: Diagnose
Prostatasteine können Ärztinnen und Ärzte leicht diagnostizieren, zum Beispiel mit Hilfe eines transrektalen Ultraschalls (TRUS) oder einer Computertomografie (CT). Dabei handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung, die verschiedene Bereiche des Körpers in “Scheibchen” aufnimmt und dreidimensionale Schichtbilder liefert.
Auch eine Röntgenaufnahme der Nieren, Harnröhre und Harnblase kann Steine in der Prostata sichtbar machen. Allerdings entdeckten Ärzte und Ärztinnen sie oft nur zufällig im Rahmen dieser Untersuchungen, die aus einem ganz anderen Grund stattfinden.
Prostatasteine: Behandlungen
Wenn Prostatasteine keine Beschwerden verursachen, müssen Ärzte und Ärztinnen sie auch nicht behandeln. Manchmal spült der Körper sie auch einfach mit dem Urin nach außen. Wenn Männer allerdings Symptome wie Probleme beim Wasserlassen haben oder Schmerzen verspüren, ist eine Behandlung ratsam.
Prostatasteine behandeln kann man auf diese Weise:
- Antibiotika können helfen, wenn eine Infektion mit Bakterien vorliegt.
- Prostatasteine entfernen durch eine Operation: zum Beispiel durch die transurethrale Resektion der Prostata (TURP), die normalerweise zur Behandlung bei einer Prostatavergrößerung zum Einsatz kommt, oder die Therapie mit einem Holium Laser. Prostatasteine lassen sich nicht zertrümmern (wie z.B. Gallensteine) oder auflösen.
FAQs: ProstatasteineIst eine verkalkte Prostata gefährlich? Eine verkalkte Prostata, bei der sich Prostatasteine gebildet haben, ist meist nicht gefährlich. Sie schränken in den meisten Fällen die Funktion der Prostata nicht ein. Wenn Sie jedoch zu groß werden, können sie Entzündungen hervorrufen. Auf den Prostatasteinen können sich Bakterien ansiedeln und zur Prostataentzündung führen. Sie kann unangenehme Symptome wie Schmerzen oder Probleme beim Wasserlassen auslösen. Was verursacht Steine in der Prostata? Prostatasteine können sich entweder direkt in der Prostata bilden oder über die Harnwege in die Prostata gelangen. Über feine Kanälchen ist die Prostata mit der Harnröhre verbunden, die durch die Prostata verläuft. Was die Steine in der Prostata verursachen kann: meist eine gutartige Prostatavergrößerung oder Prostatitis, eine Entzündung der Prostata. Woher kommt Kalk in der Prostata? Kalk in der Prostata kann auf verschiedenen Wegen entstehen. Zum einen können sich die Kalkkristalle in der Prostata selbst bilden. Zum anderen können sie im Harntrakt entstehen und dann in die Prostata geschwemmt werden. Diese Art der Prostatasteine kann sich zum Beispiel bei Blasenentleerungsstörungen oder Harnwegsinfekten bilden. In welchem Alter treten Verkalkungen der Prostata auf? Verkalkungen der Prostata treten meist in höherem Alter auf, also etwa ab dem 50. Lebensjahr und aufwärts. Ein genaues Alter für Prostatasteine lässt sich jedoch nicht festmachen. Die Verkalkungen können im Zusammenhang mit eine gutartigen Prostatavergrößerung stehen, die ja ebenfalls eine Frage des höheren Alters ist. Was tun bei verkalkter Prostata? Eine verkalkte Prostata muss meist nicht behandelt werden – Ärztinnen und Ärzte müssen also in der Regel nichts tun. Wenn die Prostatasteine jedoch Symptome hervorrufen, zum Beispiel Schmerzen, lassen sie sich entfernen. Beispiele: im Rahmen einer TURP oder mit Laser. Bei einer bakteriellen Infektion können Antibiotika helfen. Sie bekämpfen Bakterien gezielt. |
Quellen:
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