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TNM-Klassifikation: In welchem Stadium ist mein Prostatakrebs?
18. Februar 2022 | von Martina HäringAktualisiert und medizinisch geprüft am 18.2.2022 Ingrid Müller, Chefredakteurin und Medizinjournalistin |
Das Stadium des Prostatakrebses spielt bei der Therapieplanung und Prognose eine wichtige Rolle. Die TNM-Klassifikation hilft bei der Einteilung – die wichtigsten Fragen und Antworten.
Kurzübersicht
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Was ist die TNM-Klassifikation?
Prostatkrebs kann sich schon bei der Diagnose unterschiedlich weit ausgebreitet haben. Er kann lokal begrenzt, lokal fortgeschritten oder metastasiert sein. Die TNM-Klassifikation ist ein international verwendetes System, mit dem Mediziner und Medizininerinnen Tumoren genau und einheitlich beschreiben können. Sie verpassen ihm sozusagen einen eigenen “Fingerabdruck”.
Die Abkürzung TNM steht für:
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Die TNM-Klassifikation ist kein spezielles System, das Pathologen und Patholginnen nur bei Prostatakrebs einsetzen. Vielmehr wenden sie die Einteilung bei den meisten Krebserkrankungen an, zum Beispiel auch bei Brust- oder Darmkrebs.
Warum ist die TNM-Klassifikation wichtig?
Die TNM-Klassifikation lässt eine Einteilung in verschiedene Krebsstadien zu. Diese sind deshalb so wichtig, weil sich die Krebstherapie daran orientiert. So behandeln Ärzte einen Prostatakrebs, der die Kapsel der Vorsteherdrüse noch nicht überschritten hat, anderes als einen fortgeschrittenen Tumor, der schon gestreut und Metastasen in anderen Organen gebildet hat. Die TNM-die Klassifikation lässt außerdem Rückschlüsse auf die Prognose und Heilungschancen zu.
Prostatakrebs |
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Wie erfolgt die TNM-Klassifikation?
Um den bösartigen Tumor in der Prostata richtig einteilen zu können, führen Ärzte eine Reihe von Untersuchungen durch. „Staging“ ist das Fachwort dafür. Dafür setzen sie bildgebende Verfahren wie die multiparametrische Magnetresonanztomografie (mpMRT), Computertomografie (CT) oder eine Ultraschalluntersuchung ein. Auch die Biopsie zeigt, ob und wie weit sich der Prostatakrebs schon ausgebreitet hat und ob er in die umliegenden Lymphknoten eingewandert ist. Beim Verdacht auf Knochenmetastasen folgt meist eine Skelettszintigrafie.
TNM-Klassifikation bei Prostatakrebs - Übersicht
Lesen Sie, was die Buchstaben-Zahlen-Kombinationen im Fall von Prostatakrebs bedeuten - der Überblick
T (Tumorausdehnung) | |
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T1 | Tumor ist weder tastbar noch per bildgebendem Verfahren sichtbar |
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T2 | Tumor begrenzt auf Prostatakapsel (lokal begrenztes Karzinom) |
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T3 | Tumor wächst über Prostatakapsel hinaus (lokal fortgeschrittenes Karzinom) |
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T4 | Tumorausbreitung in Nachbarstrukturen oder nicht verschiebbar (fixiert) |
N (Lymphknoten) | |
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N0 | keine Metastasen in benachbarten (regionären) Lymphknoten (Beckenlymphknoten) |
N1 | Metastasen in benachbarten Lymphknoten |
M (Metastasen) | |
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M0 | keine Fernmetastasen nachweisbar |
M1 | Fernmetastasen vorhanden |
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Staging nach der Op (pTNM-Klassifikation)
Wurde die Prostata operativ entfernt, landet sie – genau wie die entnommenen Lymphknoten – beim Pathologen. Er untersucht das Gewebe noch einmal gründlich.
Der Pathologe erhält unter dem Mikroskop noch mehr Informationen über das Tumorstadium. Deshalb spezifiziert er die Klassifikation nach der Operation noch genauer. Manchmal wird das Stadium auch korrigiert. In seinem pathologischen Befund gibt er erneut eine TNM-Klassifikation an. Den Buchstaben stellt er ein kleines „p“ voran.
Ein Beispiel: Beim Stadium pT2a handelt sich um einen Tumor, der auf die Kapsel der Prostata begrenzt ist und sich in weniger als 50 Prozent eines Seitenlappens ausgedehnt hat. Dieses Ergebnis ist pathologisch gesichert.
So arbeiten Pathologen Was in der Pathologie mit der Prostata geschieht und wie der Pathologe den Befund stellt, erfahren Sie in unseren Videos aus der Würzburger Pathologie. |
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Ein Pathologe kann aber noch andere Aussagen treffen: Unter dem Mikroskop sieht er zum Beispiel, ob die Tumorzellen in Nervenscheiden oder Lymphscheiden eingewachsen sind. Und schließlich kann er feststellen, ob der Tumor komplett (im Gesunden)' entfernt wurde. Anhand dieser Informationen können Urologen abschätzen, wie hoch das Rückfallrisiko ist und ob sie womöglich noch weitere therapeutische Schritte einleiten müssen.
Was sind die UICC-Stadien?
Zusätzlich zur TNM-Klassifikation teilen Fachleute Krebserkrankungen auch oft nach UICC (Union internationale contre le cancer) ein. Diese Klasssifikation fasst die TNM-Einstufungen zu folgenden Stadien zusammen:
- Stadium I: T1-2a N0 M0
- Stadium II: T2b-c N0 M0
- Stadium III: T3 N0 M0
- Stadium IV: T4 N0 M0 oder T1-4 N1 M0 oder T1-4 N0-1 M1
Von der TNM-Klassifikation und dem UICC-Stadium eines Prostatakrebses hängt die gewählte Behandlung ab.
Quellen:
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