Prostata, vergrößerte Prostata, Prostatakrebs: FAQs
Lesen Sie die wichtigsten Fragen und Antworten (FAQ) rund um die Themen Prostata, Prostatavergrößerung und Prostatakrebs.
Prostata: FAQs
Die Prostata (Vorsteherdrüse) bemerken die meisten Männer erst, wenn sie Probleme macht. Dabei hat sie eine sehr wichtige Funktion: Sie bildet einen Teil der Samenflüssigkeit, die wiederum die Spermien zum Zielort (der Eizelle) transportiert. Die Samenflüssigkeit ist für die Beweglichkeit der Spermien und die Befruchtung wichtig.
→ zum Artikel: Nur jeder vierte Mann weiß, wofür die Prostata gut ist.
Die meisten Männer bemerken Probleme mit der Prostata beim Wasserlassen. Ist die Prostata vergrößert – und das geschieht mit zunehmendem Alter bei den meisten Männern - treten zum Beispiel diese Symptome auf: häufiger, starker oder nächtlicher Harndrang, schwacher und unterbrochener Harnstrahl oder Probleme, das Wasserlassen zu beginnen. Allerdings gibt es noch andere Prostataerkrankungen, zum Beispiel eine Prostataentzündung oder Prostatasteine, die ebenfalls Beschwerden hervorrufen können. In allen Fällen ist immer ein Arztbesuch ratsam.
→ zum Selbsttest, ob Sie unter einer gutartigen Prostatavergrößerung leiden!
Die Prostata vergrößert sich langsam und allmählich, nicht von heute auf morgen. Warum sie das tut, ist noch nicht geklärt. Aufgrund ihrer Lage (unterhalb der Harnblase, umgibt einen Teil der Harnröhre) engt sie die Harnröhre nach und nach weiter ein. Anfangs sind die Prostata-Probleme deshalb meist noch mild ausgeprägt. Vergrößert sich die Prostata jedoch immer weiter, nehmen auch die Beschwerden beim Wasserlassen zu. Dann besteht Handlungsbedarf für einen Mann!
→ zum Artikel: Alle Symptome bei einer vergrößerten Prostata
Es gibt kein allgemeines Patentrezept, wie ein Mann seine Prostata gesund hält – wohl aber einige Tipps, die vielleicht helfen können. Ein Beispiel ist die Ernährung. So gelten unter anderem pflanzliche statt tierischer Fette, viele Ballaststoffe, ein maßvoller Fettverzehr, Phytoöstrogene (hormonähnliche Stoffe aus Pflanzen) und sekundäre Pflanzenstoffe (z.B. Lycopin aus Tomaten) als gesund, auch für die Prostata. Positiv auswirken können sich zudem ausreichende Bewegung und Sport. Ein sicherer Schutz vor Erkrankungen der Prostata sind diese Maßnahmen aber nicht.
Die Prostata hat einiges mit der Sexualität eines Mannes zu tun. Sie produziert einen Teil der Samenflüssigkeit. Bei einem Samenerguss – der Ejakulation – kontrahiert sich die Muskulatur der Prostata. Die Flüssigkeit wird durhc die vielen kleinen Ausführgänge der Prostata in die Harnröhre befördert. Gleichzeit gelangen auch die Sekrete aus den Samenblasen und die Spermien, die in den Hoden produziert werden, in die Harnröhre. Bei Problemen mit der Prostata kann sich das Ejakulat verändern.
Eine vergrößerte Prostata kann manchmal auch das Sexualleben eines Mannes stören. Erektionsstörungen und anderen Störungen der Sexualfunktion können die Folgen sein. Denn rund um die Prostata befinden sich auch viele Nerven und Blutgefäße. Wächst die Prostata, kann sie die Funktion der Nerven stören, die für eine Erektion wichtig sind. Auch der Blutfluss kann beeinträchtigt sein und der Penis wird nicht mehr richtig steif.
→ zum Artikel: Kann eine Sexualstörung Prostatakrebs verursachen?
Ein Gift für die Prostata gibt es eigentlich nicht, aber eine ungesunde Ernährung könnte womöglich zu einer Prostatavergrößerung beitragen. Sie kann zum Beispiel Übergewicht fördern und Stoffwechselstörungen begünstigen. Auch wenn die Zusammenhänge zwischen der Ernährung und einer Prostatavergrößerung noch nicht ganz verstanden sind: Die Prostata und der gesamte Organismus profitieren von einer gesunden Lebensweise. Auch Rauchen, ein zu hoher Alkoholkonsum und Bewegungsmangel können sich ungünstig auf die Gesundheit auswirken, eventuell auch auf die der Prostata.
Der Zusammenhang zwischen einem hohen Bierkonsum und Prostataerkrankungen wie dem Prostatakrebs wurde zwar schon in Studien untersucht, aber er ist nicht wissenschaftlich belegt. Ein hoher Alkoholkonsum gilt als Risikofaktor für mehrere Krebsarten, etwa Leberkrebs, Speiseröhrenkrebs oder Mundhöhlenkrebs. Ob alkoholische Getränke wie Bier auch für die Prostata nicht gut sind und in welchen Dosierungen sie schaden können, das ist noch unklar. Daher gilt immer: Besser Maß halten beim Alkohol.
Es lassen sich keine Getränke nennen, die wirklich schlecht für die Prostata sind. Allgemein sollten Menschen besser kalorienarme Getränke wie Wasser, Mineralwasser, Fruchtsaftschorlen oder ungesüßte Tees trinken, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Beiseite lassen oder sparsam konsumieren sollten Menschen dagegen stark zuckerhaltige Getränke wie Cola, Limonade, Eistee oder Energydrinks. Auch mit Alkohol sollten sie maßvoll umgehen. Außerdem sollten sie jeden Tag genügende Mengen trinken. Empfohlen sind ungefähr 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag, an heißen Tagen auch mehr.
→ zum Artikel “Pflanzliche Ernährung wirkt sich positiv bei Prostatakrebs aus”.
Ob häufige Samenergüsse vielleicht sogar vor Prostatakrebs schützen können, wurde in einigen Studien untersucht. Es gibt zwar Hinweise darauf, aber wissenschaftlich belegt ist der Zusammenhang nicht, so das Portal „medizin transparent“. Die Studien lieferten nur Anhaltspunkte dafür, dass Männer mit Prostatakrebs in ihrem Leben seltener Samenergüsse hatten als gesunde Männer im gleichen Alter.
→ zum Artikel “Ursachen und Risikofaktoren von Prostatakrebs”
Prostatavergrößerung: FAQs
Für Männer mit einer vergrößerten Prostata gibt es mehrere Behandlungen. Ziel ist es, die Prostata schrumpfen zu lassen und die Symptome zu bessern. Welche Therapie in Frage kommt, hängt immer von den individuellen Beschwerden und dem Ausmaß der Prostatavergrößerung ab. Zum Einsatz kommen unter anderem pflanzliche Mittel, Medikamente sowie operative Verfahren wie die TURP (und Abwandlungen davon) oder eine Laser-OP. Inzwischen gibt es auch „schonende“ Methoden, um die vergrößerte Prostata zu verkleinern. Beispiele: Wasserdampf oder Wasserstrahl. Männer mit einer Prostatavergrößerung sollten immer mit ihrem Urologen oder ihrer Urologin besprechen, welche Behandlung in ihrem Fall am besten geeignet ist.
→ zur Übersicht: Ursachen, Symptome, Behandlungen bei einer Prostatavergrößerung
Eine vergrößerte Prostata schrumpft normalerweise nicht wieder von selbst. Im Gegenteil: Ohne Behandlung kann sie sich mit dem Alter immer weiter vergrößern und immer mehr Beschwerden hervorrufen. Ziel der Prostata-Therapien ist es, das Wachstum zu bremsen und die Symptome zu bessern. Allerdings gibt es eine Gruppe von Medikamenten, sogenannte 5‑Alpha-Reduktase-Hemmer, die das Wachstum der Prostata bremsen und sogar bewirken können, dass sich die Prostata wieder verkleinert. Die Medikamente haben jedoch - wie alle Arzneimittel – auch einige Nebenwirkungen. Hier gilt auch: Mit dem urologischen Behandlungsteam sprechen!
→ zum Artikel: Medikamente und pflanzliche Mittel bei Prostatavergrößerung
Eine vergrößerte Prostata kann unangenehme Beschwerden beim Wasserlassen hervorrufen. Und wenn sie jedoch zu groß wird, kann sie auch gefährlich werden und Komplikationen mit sich bringen. Möglich ist zum Beispiel ein Harnverhalt, bei dem sich der Harn nicht mehr entleeren lässt. Auch eine Schädigung der Nieren ist möglich. Wichtig ist es, sich sofort ärztlich behandeln zu lassen. Am besten lassen Männer es gar nicht erst soweit kommen, sondern überlegen gemeinsam mit ihrem urologischen Behandlungsteam, welche Therapien bei ihrer Prostatavergrößerung in Frage kommen.
→ zum Interview mit Dr. Christian Aichner: Warum die Prostatavergrößerung eine Frage des Alters ist
Die meisten Männer bemerken eine Prostatavergrößerung, wenn sie Probleme mit dem Wasserlassen bekommen. Sie müssen nachts häufiger zur Toilette und auch tagsüber verspüren sie öfters einen starken und häufigen Harndrang. Daneben fällt es schwer, das Wasserlassen zu beginnen, der Harnstrahl schwächer und häufiger unterbrochen und der Urin tröpfelt nach. Manche haben auch das Gefühl, dass die Blase nicht richtig entleert ist. Bei diesen und anderen Symptomen sollten Männer immer ihre urologische Arztpraxis aufsuchen.
Prostatakrebs: FAQs
Prostatakrebs wächst meist langsam und verursacht oft lange Zeit keine Symptome. Daher gibt es meist auch keine frühen Warnsignale. Meist zeigen sich die Anzeichen erst, wenn der Prostatakrebs weiter fortgeschritten ist. Hat der Tumor eine gewisse Größe erreicht, engt er die Harnröhre ein. Die Prostata umschließt nämlich den oberen Teil der Harnröhre. So entstehen die Probleme beim Wasserlassen.
Zudem können die Symptome bei Prostatakrebs und einer gutartigen Prostatavergrößerung sehr ähnlich sein, nämlich Beschwerden beim Wasserlassen. Im fortgeschrittenen Stadium können Blutungen beim Wasserlassen oder Samenerguss auftreten. Manche Männer haben auch Rückenschmerzen wie bei einem Hexenschuss. Der Grund ist, dass sich Knochenmetastasen typischerweise im Bereich der Wirbelsäule ansiedeln.
Männer sollten in jedem Fall ihre urologische Arztpraxis besuchen, wenn sie Symptome verspüren. Fachleute können herausfinden, worum es sich genau handelt.
→ zum Artikel: Symptome bei Prostatakrebs, - diese sollten Männer ernst nehmen
Prostatakrebs ist – wie viele andere Krebsarten – eine Frage des Alters. Das Risiko für ein Prostatakarzinom steigt mit zunehmenden Lebensjahren an. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ist Prostatakrebs vor dem 50. Lebensjahr selten. Für einen 35-jährigen Mann liegt das Risiko unter 0,1 Prozent, in den nächsten zehn Jahren an Prostatakrebs zu erkranken. Anders ist es im Alter von 75 Jahren: Hier liegt das Erkrankungsrisiko schon bei sechs Prozent.
→ zum Artikel: Ursachen und Risikofaktoren bei Prostatakrebs
Bei einem Prostatakrebs gibt es keine „Verbote“, etwa bei der Ernährung. Allgemein ist eine gesunde Lebensweise ratsam, zum Beispiel eine gesunde, vielfältige und ausgewogene Ernährung sowie viel Bewegung im Alltag und Sport. Was man bei Prostatakrebs (und anderen Krebsarten) besser nicht tun sollte: Rauchen und Alkohol im Übermaß konsumieren. Dies ist der Gesundheit ganz allgemein nicht zuträglich.
Wie schnell Ärztinnen und Ärzte einen Prostatakrebs behandeln müssen, hängt maßgeblich vom Stadium, der Ausbreitung und der Aggressivität des Prostatakarzinoms ab. Manche Tumoren wachsen langsam und sind nur wenig aggressiv. Dann kann zum Beispiel die Strategie der Aktiven Überwachung eine Möglichkeit sein. Der Prostatakrebs wird dann zunächst nicht behandelt, sondern nur in regelmäßigen Zeitabständnen kontrolliert. Erst wenn er wächst, beginnt die Behandlung. Bei aggressiven Prostatakarzinomen ist dagegen eine schnelle Behandlung wichtig, etwa eine Operation, Bestrahlung und andere Therappien.
Die Zeitspanne, wie lange ein Mann mit Prostatakrebs noch lebt, lässt sich nicht allgemein beziffern. Wichtig für das Überleben ist, wie groß der Tumor ist, wie weit er sich ausgebreitet hat und wie aggressiv er ist. Die Überlebenschancen bei Prostatakrebs sind jedoch gut: 89 Prozent der Männer leben fünf Jahre nach der Diagnose noch. Nach zehn Jahren sind es 88 Prozent.
→ zum Artikel: Symptome, Behandlungen, Lebenserwartung und Heilungschancen bei Prostatakrebs
Prostatakrebs zählt zu den Krebsarten, bei denen die Heilungschancen gut sind. Ist der Prostatakrebs lokal noch nicht fortgeschritten und hat keine Tochtergeschwülste in den Lymphknoten und anderen Organen wie den Knochen gebildet, ist in bis zu 90 Prozent der Fälle eine komplette Heilung zu erwarten. Wichtig ist jedoch, dass Ärztinnen und Ärzte den Tumor in der Prostata möglichst frühzeitig entdecken und behandeln. Dann ist der Prostatakrebs noch auf die Prostata beschränkt, hat die Kapsel noch nicht durchbrochen und auch keine Metastasen in anderen Organen und Geweben gebildet.
Positiv ist auch, dass sich die Operationstechniken in den letzten Jahren weiter verfeinert haben. Das gilt auch für die Bestrahlungstechniken. Zudem sind in den letzten zwei Jahren neue Medikamente für das metastasierte Prostatakarzinom auf den Markt gekommen. So können wir den Verlauf eines fortgeschrittenen Prostatakrebses bremsen und die Lebensqualität der Patienten verbessern. Allerdings sterben laut RKI auch jedes Jahr etwa 15.000 Männer in Deutschland an Prostatakrebs.
Mit jährlich nahezu 70.000 Neuerkrankungen ist Prostatakrebs der häufigste bösartige Tumor bei Männern - er ist sozusagen der Brustkrebs des Mannes. Statistisch gesehen liegt das Lebenszeitrisiko, an Prostatakrebs zu erkranken, bei etwa 13 Prozent – etwa drei Prozent der Männer sterben schließlich daran. In den letzten 30 Jahren haben sich aber die Vorsorge und medizinische Therapien bei Prostatakrebs erheblich verbessert.
Bei Prostatakrebs spielen aber auch die Gene mit und diese Krebsart kommt in manchen Familien gehäuft vor. Diese Männer haben ein höheres Risiko als die männliche Normalbevölkerung, an Prostatakrebs zu erkranken.
→ zum Artikel: Ursachen und Risikofaktoren von Prostatakrebs
Im Rahmen der Krebsfrüherkennung bieten die gesetzlichen Krankenkassen Männern ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich eine Vorsorgeuntersuchung an, und zwar eine Tastuntersuchung (digital-rektale Untersuchung). Dabei tastet der Arzt die Prostata über den Enddarm mit dem Finger ab. Wenn Männer dies wünschen, kann der Arzt auch eine erweiterte Krebsvorsorge durchführen.
Dazu gehören die Bestimmung des PSA-Wertes und eine besondere Ultraschalluntersuchung (transrektaler Ultraschall, TRUS), die ebenfalls über den Enddarm geschieht. Der PSA-Anstieg gilt als ein wichtiges Frühwarnzeichen in der Diagnostik des Prostatakarzinoms. Bei erblicher Vorbelastung sollten Männer mit der Prostata-Vorsorge schon ab dem 40. Lebensjahr beginnen.
→ zum Artikel: Erhähter PSA-Wert - 6 Gründe, die nicht Prostatakrebs heißen
Wenn die Untersuchungen zur Prostatavorsorge regelmäßig unauffällig sind, lässt sich ein Prostatakrebs mit guter Sicherheit ausschließen. Dazu gehören der Tastbefund, PSA-Wert und die Ultraschalluntersuchung. Für sich alleine genommen sind jedoch weder der PSA-Wert noch die Tastuntersuchung aussagekräftig genug.
Daher suchen Ärztinnen und Ärzte nach neuen Früherkennungsmethoden und -stragien für Prostatakrebs. Eine Möglichkeit, die Urologen und Urologinnen in Deutschland favorisieren, ist der risikoadaptierte PSA-Test. Aber auch der Stockholm-3-Test sowie die Magnetresonanztomografie werden diskutiert.
Der PSA-Wert ist nicht zu hundertprozentig aussagekräftig. PSA steht für prostataspezifisches Antigen. Dies ist ein Eiweiß, das sich im Blut nachweisen lässt. Bei bis zu 15 Prozent der Prostatakarzinome haben Männer aber keinen erhöhten PSA-Wert. Im Zweifelsfall lassen sich noch andere Labortests heranziehen, zum Beispiel der PCA3-Test.
Das Kürzel PCA3 steht für Prostate CAncer Gene 3. Anhand einer Urinprobe werden die Prostatazellen analysiert. PCA3 ist ein Gen, das nur im Prostatagewebe vorkommt. Entarten die Prostatazellen, lässt es sich in erhöhten Mengen nachweisen. Gesundes Prostatagewebe hat daher einen viel niedrigeren PCA3 Wert als Prostatakrebszellen.
Dann müssen Ärzte und Ärztinnen die Diagnose Prostatakrebs durch eine Gewebeprobe (Prostatabiopsie) sichern, die ein Pathologe oder eine Pathologin anschließend feingeweblich unter dem Mikroskop untersucht. Die Stanzbiospie oder Feinnadelbiopsie geschieht unter örtlicher Betäubung. Sie ist nahezu schmerzfrei.
So können sich Ärztinnen und Ärzte auch ein Bild davon machen, wie weit der Tumor ausgedehnt und wie aggressiv er ist. Diese Erkenntnisse aus dem pathologischen Befund sind wichtig, damit sich die Therapie gut planen lässt. Ein Beispiel ist die Fragestellung, ob eine nerven- und gefäßschonende, potenzerhaltende Operation möglich ist.
→ zum Artikel: Leidet die Erektionsfähigkeit durch eine Prostatabiopsie?
Männer entscheiden immer selbst, ob sie eine erweiterte Prostatadiagnostik mit der Bestimmung des PSA-Wertes und einem transrektalem Ultraschall wünschen. Wenn sich daraus der Verdacht auf Prostatakrebs ergibt, schlagen Urologen und Urologinnen meist eine Prostatabiopsie vor. Aber auch hier gilt: Männer entscheiden letztlich selbst, ob sie diese durchführen lassen möchten oder nicht.
Ärzte und Ärztinnen müssen die Männer aber sorgfältig beraten und ihnen genau erklären, was der Nutzen und die Risiken sind. Generell ist das Ziel, eine Überdiagnostik und Übertherapie vermeiden. Gleichzeitig geht es darum, so gut wie möglich auszuschließen, dass man den Prostatakrebs zu spät diagnostiziert.
→ zum Artikel: Ablauf, Dauer und Risiken der Prostatabiopsie
Die S3-Leitlinien zum Prostatakarzinom haben standardisiert festgelegt, wie Ärzte und Ärztinnen die Biopsie genau durchführen müssen. Ziel ist es immer, einen klinisch auffälligen (also behandlungsbedürftigen) Prostatakrebs zu diagnostizieren. Die Untersuchungsergebnisse aus der Biopsie sind daher in der Regel zuverlässig.
Gegebenenfalls kommen weitere Untersuchungen hinzu, etwa die Kernspintomografie (MRT) oder rechnergestützte Ultraschalluntersuchungen mit Elastografie, um die Diagnostik noch weiter zu verfeinern. Dadurch lässt sich ein Prostatakarzinom aber mit hinreichender Sicherheit nachweisen - oder eben ausschließen.
→ zum Interview: Diagnose Prostatakrebs - diese Untersuchungen kommen auf einen Mann zu
Es gibt auch die Möglichkeit, den Prostatakrebs zunächst nur zu überwachen. Das gilt zum Beispiel für einen gut differenzierten Prostatakrebs mit einem Gleason-Score unter 6, einem PSA-Wert unter 10 und ohne einen ausgedehnten Tastbefund. Diese aktive Überwachung oder active surveillance setzt voraus, dass Männer sich regelmäßig alle drei Monate untersuchen lassen. So lässt es sich erkennen, wann aus einem harmlosen ein aggressiverer Verlauf entsteht. Dann müssen Ärzte und Ärztinnen die Therapie umstellen. Möglichkeiten sind eine Operation mit Entfernung der Prostata oder eine Bestrahlung, um den Prostatakrebs heilen zu können.
Ja, denn bei manchen Prostatakarzinomen lassen sich mit der Strahlentherapie genauso gute Ergebnisse wie mit einer Operation erzielen. Hat ein Mann zum Beispiel schwere Vorerkrankungen, besitzt er ein erhöhtes Narkoserisiko. In diesem Fall raten Ärztinnen und Ärzte eher zu einer Bestrahlung als zu einer Operation.
→ zum Interview mit Prof. Michael Flentje: Vor- und Nachteile der Strahlentherapie
Bei fortgeschrittenem Prostatakrebs mit Metastasen ist zunächst die Hormontherapie eine gute Behandlungsmöglichkeit. Die Therapie senkt die Konzentration des männlichen Sexualhormons Testosteron und verringert so die Aktivität der meisten Knochenmetastasen deutlich. Knochenmetastasen, die eine Gefahr für einen Knochenbruch bergen, werden gezielt bestrahlt. Das gilt vor allem für Metastasen, die sich im Bereich der Wirbelkörper befinden.
Außerdem kommen Medikamente zum Einsatz, die den Knochenstoffwechsel positiv beeinflussen und die Aktivität der meisten Knochenmetastasen erheblich verringern – so lässt sich das Risiko für einen Knochenbruch senken. Verursachen die Knochenmetastasen Schmerzen, helfen radioaktiv markierte, an Eiweiße gebundene Substanzen, die in den Körper eingebracht werden. Sie lagern sich in die Metastasen ein und bremsen ihre Aktivität.
→ zum Artikel: Knochenmetastasen - Symptome und Behandlungen
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Prostatakrebs - Alle 12 Schritte im Überblick
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Egal, ob Sie sich über Vorsorge, Diagnostik oder Therapie von Prostatakrebs informieren wollen oder ob Sie Fragen zum Leben mit Prostatakrebs haben – wir begleiten Sie mit den passenden Tipps und Informationen.
Wenn der Hausarzt Verdacht schöpft…
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Nicht jeder hat bei Prostatakrebs Symptome. Anzeichen dafür werden häufig vom Hausarzt bei einer Routineuntersuchung entdeckt. Weitere Untersuchungen sind dann erforderlich.